Dienstag, 20. September 2016

Das Mückenmittel DEET in der Umwelt - ein Reviewartikel

DEET. Die Stiftung Warentest hat diesen Stoff kürzlich als den effektivsten in Sachen Stechmückenabwehr prämiert. Diese organische Substanz, Diethyltoluamid, auf die Haut aufgebracht, hält Mücken davon ab, sich auf dieser Haut niederzulassen und zuzustechen. Selbst gegen Zecken bietet sie so einen gewissen Schutz.

Am Ende des Prozesses gelangt die Chemikalie beim Schwimmen, Baden oder Duschen von unserer Haut ins Wasser und von dort irgendwann auch ins Grund- und schließlich ins Trinkwasser.

Ein Reviewartikel hat sich jetzt mehr als 200 wissenschaftlich korrekt ausgeführte Arbeiten der letzten Jahre zum Thema ausgewertet. In allen Teilen dieser Welt konnte DEET vom Nano- bis in den Milligrammbereich pro Liter Oberflächenwasser gefunden werden.


Aufgefallen ist bei der Auswertung eine Diskrepanz der Messwerte je nach dem, ob sie per Gaschromatographie oder per Liquidchromatographie erzielt wurden. Hier bestehe weiterer Forschungsbedarf, so eine der beiden Autoren des Reviews, Sylvai Merel vom Institut für Angewandte Geowissenschaften der Uni Tübingen.

Und politischer Handlungsbedarf: Es werden dafür Maßnahmen aufgelistet, die die Belastung des Grundwassers durch DEET, aber auch durch viele andere organische Verbindungen, schnell um 50 bis 100 Prozent reduzieren könnten: Absorption an Aktivkohle, etwa, oder Membranfilterung per Reverse Osmose, Ozonierung oder andere Oxidationsprozesse.

Die Verwendung von DEET wird angesichts der Klimaveränderung und dem damit einhergehenden Migrieren verschiedener Stechmückenarten in die Erste Welt wohl eher zunehmen. Effektives Herauslösen aus der Umwelt wird deshalb dann noch wichtiger sein.

 

Der Reviewartikel erscheint im November in "Enviromental International" in gedruckter Form und kann hier vorab als Datei bezogen werden.

Foto: Frank Hollenbach / pixelio.de

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...