Überall wird gerollt, was das Zeug hält. Und weggerollt werden dabei Verspannungen, Muskelkater, ja ganze Haltungsschäden. So das Versprechen der Rollen-Vertreiber. Und vielleicht klappt's dann ja auch mit dem Nachbarn.
Allen Realisten und Pessimisten dieser Welt, die schon immer mehr gewusst als geahnt haben, dass dieses Wegrollen nicht nur gesund sein kann, sei ein neues Forschungsergebnis zum Thema ans Herz, bzw. an den bereits gut vorgebildeten Verstand gelegt.
Im Zentrum stand dabei das Foam-Rolling in den Anwendungsfeldern des Sports und der Therapie.
Das Wichtigste vorweg: In Sport und Therapie soll durch Foam-Rolling hoher Druck auf die Faszien ausgeübt werden - damit die oben beschriebenen Zustände positiv beeinflusst werden. Weil aber aus biomechanischer Sicht fasziales Bindegewebe zwar in der Lage ist zu kontrahieren, das aber nur mit kaum messbarer Kraftentwicklung, wird der Druck stattdessen auf das darunterliegende Gewebe ausgeübt, was zu Schädigungen von Nervengewebe, Rezeptoren, Gefäßen und Knochen führen kann – insbesondere bei Vorschädigungen und Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Krampfadern oder Osteoporose.
Schon die unterschiedliche Anatomie und Physiologie sowie die Unterschiede in den biomechanischen Aspekten (Kraftübertragung, Kompression, Trennung verschiedener Kompartimente ...) des Fasziengewebes zeigt, wie schwierig es wäre, mittels Foam-Rolling dieses so unterschiedliche fasziale Bindegewebe immer richtig zu beeinflussen. Die in Sport und Therapie beschriebenen sechs “Myofascial lines” sind - so das Paper - nicht evidenzbasiert.
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