Im Jahr 2015 wurde eine auffallend große Anzahl von Aedes albopictus, der Tigermücke, eingeschickt, von der man bisher nicht glaubte, dass sich diese in Deutschland offensichtlich bereits festgesetzt hat.
Drei von sechs Sammelstellen bestätigten eine lokale Reproduktion anhand von unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Mücke. Diese Entwicklungsstadien wurden an diesen drei Standorten auch wieder im Frühjahr 2016 wiedergefunden, darunter ein Standort im Südosten Deutschlands, wo die Reproduktion bereits im Jahr 2014 dokumentiert worden war.
Obwohl die Populationsgenetik, durchgeführt an den Exemplaren, die in den Jahren 2014 und 2015 gesammelt wurden, keinen endgültigen Beweis für eine Überwinterung ergab, ist der neuerliche Fund weiterer Entwicklungsstadien an diesen beiden neuen, den Fundorten des Vorjahres klimatisch sehr ähnlichen Standorten - und dies zu so frühen Zeiten in der Saison - ein starkes Indiz für die Überwinterung von Ae. albopictus in Deutschland.
Ilustration: Sigrid Roßmann / pixelio.de |
Aufgrund der Übertragung unterschiedlicher Krankheitskeime durch die Tigermücke - einschließlich Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren, sollten sofort nach dem Nachweis der lokalen Reproduktion Maßnahmen getroffen werden, um diese Populationen sofort zu beseitigen.
Dengue, Chikungunya und Zika sind Viruserkrankungen mit einer Inkubationszeit von wenigen Tagen und fakultativ auftretenden Symptomen, wie Fieber, Hautausschlag, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Blutungen. Das Zika-Virus schädigt zudem das noch ungeborene Kind.
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