Die Entwicklung neuer, aber noch immer konventioneller systemisch wirkender antimikrobieller Mittel, die nur einen einzigen Wirkmechanismus oder Wirkort haben, wird jedoch die Situation nicht lindern, da es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit ist, bis auch solche Wirkstoffe unwirksam werden.
Auf dieser Grundlage weiterhin neue Arzneimittel zu produzieren, sei deshalb nicht akzeptabel, und es bestehe ein wachsender Bedarf an alternativen Ansätzen für das Problem, so eine Gruppe internationaler Forscher mit Beteiligung der Uni Regensburg.
Im Gegensatz dazu wirken lichtaktivierte Moleküle, sogenannte photoantimikrobielle Substanzen, durch die in situ-Produktion hochreaktiver Sauerstoffverbindungen direkt am Ort des Geschehens und greift im Gegensatz zu herkömmlichen Mitteln gleichzeitig verschiedene biomolekulare Stellen des Bakteriums an. Sie zeichnen sich so sowohl durch multiple als auch variable Wirkorte aus
Foto: Sebastian Karkus / pixelio.de |
Eine Photoantimikrobielle Therapie ist sicher und einfach anzuwenden - und im Gegensatz zu herkömmlichen Mitteln umfasst das Aktivitätsspektrum dieser photoantimikrobiellen Mittel Bakterien, Pilze, Viren und Protozoen.
Allerdings hat es klinische Studien dieser neuen, wirklich breit gefächerten und minimal toxischen Agenzien bislang nur wenige gegeben, und die Finanzierung der Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet ist fast nicht vorhanden.
Dabei sind sich die Wissenschaftler sicher: Photoantimikrobielle Wirkstoffe stellen einen der wenigen Wege dar, die bei der Bekämpfung arzneimittelresistenter Infektionskrankheiten Erfolg versprechen. Der kontinuierliche Austausch herkömmlicher Antibiotika könnte so das Tempo der zur Zeit schnell voranschreitenden Resistenzentwicklung verlangsamen.
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