Donnerstag, 8. Dezember 2016

Gerechtigkeit ist uns schon in die Pampers gelegt

Schon im Windelalter entwickeln Kinder einen starken Gerechtigkeitssinn, der nicht nur dann zum Tragen kommt, wenn sie übervorteilt werden, sondern auch, wenn sie ungerechterweise mehr bekommen als andere in der Situation. Schimpansen sind in dieser Hinsicht weniger zimperlich.

Ab welchem Alter Kinder eine Abneigung gegen ungerechte Ressourcenverteilung entwickeln, speziell gegen diejenigen, die sie selbst begünstigen, war bislang unklar. Auch, ob Großaffen, Menschenaffen, die nächsten evolutionären Verwandten der Menschheit, überhaupt eine solche Abneigung haben.

Ein Forschertandem aus Leipzig und Durham, USA, sind dieser Frage jetzt nachgegangen. Sie fanden, dass schon 3- und 4-jährige Kinder nicht nur widersprechen, wenn sie weniger als ein Kooperationspartner erhalten, sondern auch etwas zurückgaben, um auszugleichen, wenn sie mehr erhalten haben.

In einer unsozialen Situation zeigten sie keines der beiden Verhalten und demonstrierten damit die fundamentale Rolle des gesellschaftlichen Vergleichs.

Im Gegensatz dazu zeigten Schimpansen keine prinzipielle Abneigung gegen ungerechte Verteilungen, nur das Anliegen zur Maximierung ihrer eigenen Ressourcen, ohne Unterschiede zwischen sozialen und nicht-sozialen Bedingungen.

Diese Ergebnisse unterstreichen die einmalige Bedeutung für den Menschen, schon früh in der Ontogenese gerecht zu handeln, vermutlich als ein kooperatives Mitglied seiner Kulturgruppe.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

Foto: Dieter Schütz / pixelio.de

 

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