Das Ziel einer aktuellen Studie aus Hannover war es, den Omega-3-Fettsäure-Status in deutschen Frauen mittleren Alters zu beurteilen und Variablen zu identifizieren, die den Status beeinflussen könnten. Dazu wurden bundesweit 446 Frauen (40 bis 60 Jahre alt) herangezogen und die Fettsäurezusammensetzung der Membranen ihrer roten Blutkörperchen (in % der gesamten Erythrozytenfettsäuren) ermittelt.
Ergebnisse:
- Der durchschnittliche Omega-3-Index (= % der Eicosapentaensäure (EPA) und der Docosahexaensäure (DHA)) der Gesamtstudienpopulation betrug 5,49 ± 1,17%
- Insgesamt hatten 62,8% der Frauen einen niedrigen Omega-3-Index (> 4 - 6%).
- Der Omega-3-Index war abhängig von Alter und Rauchverhalten der Probandinnen, mit etwas höheren Werten bei Frauen ≥ 50 Jahre und bei Nichtraucherinnen.
- Frauen, die hormonelle Kontrazeptiva erhielten, zeigten ein niedrigeres EPA-Niveau, ein niedrigeres Verhältnis von EPA/alpha-Linolsäure und ein höheres Verhältnis von DHA/EPA als Frauen ohne hormonelle Kontrazeption.
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DHA und EPA sind die Omega-3-Fettsäuren tierischen Ursprungs. Sie werden aus Kaltwasserfischen wie Lachs, Hering und Thunfisch gewonnen. Die alpha-Linolensäure (ALA) ist die pflanzliche Variante. Sie ist Bestandteil von Speiseölen, speziell des Leinöls mit einem Anteil von etwa 50 %.
Schlechte Nachrichten für Veganer und Vegetarier: Die oben beschriebenen positiven Wirkungen zeigen vorwiegend DHA und EPA. Da unser Körper diese nur zu etwa 5 % aus ALA umwandeln kann, bleibt die Hauptquelle dieser "langkettigen" Omega-3-Fettsäuren der Seefisch.
Der Omega-3-Indexwert von etwa 4 %, wie er in Deutschland gemessen wird, korreliert mit 148 Herztoden pro 100.000 Einwohner. In Japan – mit einem Omega-3-Index von bis zu 11 % – sinkt dieser Wert auf 7,8 Herztode pro 100.000 Einwohner.
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
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