Ist es möglich, die Unterrichtszeit in weniger Schuljahre zu zwängen, ohne das Bildungsniveau zu senken? Eine grundlegende Reform in Deutschland hat diesen "Feldversuch" vor einigen Jahren gestartet (und – zumindest teilweise – wieder eingestellt): Die Kultusministerien reduzierten die Dauer der gymnasialen Ausbildung um ein Jahr und erhöhten gleichzeitig die Unterrichtsstunden in den verbleibenden Schuljahren, um den später Studierenden ein sehr ähnliches Curriculum und die gleiche Gesamtunterrichtszeit zu geben.
Nach Auswertung der entsprechenden Daten kam jetzt eine aktuelle Studie aus Berlin und Hamburg zu dem Ergebnis, dass die Reform in einem anschließenden Studium die Wiederholungsraten von Prüfungen deutlich erhöhte und dabei die erzielte mittlere Endnote senkte – allerdings ohne Beeinträchtigung der Abschlussrate.
Auch wenn also genauso viele Studenten ihren Abschluss schaffen wie vor der Schulreform, deuten die Ergebnisse trotzdem auf nachteilige Reformeffekte auf die Leistungen der Studenten hin. Die ökonomische Bedeutung dieses Effektes, so die Wissenschaftler, scheint jedoch eher moderat zu sein.
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Foto: "G8 – gut Nacht!" Christian Steiner / pixelio.de
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