Dienstag, 14. März 2017

Turbo-Abi verringert nicht die Quantität der neuen Bachelors – aber deren Qualität

Abitur nach acht statt nach neun Jahren. Hatte dies Auswirkungen auf die Leistungen in einem anschließenden Studium? JA!: Die Leistungen der Turbo-"Gereiften" wurden im Mittel schlechter bewertet. Und trotzdem: Ein kollektives "Durchwurschteln" hat dabei verhindert, dass die Abbrecherquote gestiegen ist.

Ist es möglich, die Unterrichtszeit in weniger Schuljahre zu zwängen, ohne das Bildungsniveau zu senken? Eine grundlegende Reform in Deutschland hat diesen "Feldversuch" vor einigen Jahren gestartet (und – zumindest teilweise – wieder eingestellt): Die Kultusministerien reduzierten die Dauer der gymnasialen Ausbildung um ein Jahr und erhöhten gleichzeitig die Unterrichtsstunden in den verbleibenden Schuljahren, um den später Studierenden ein sehr ähnliches Curriculum und die gleiche Gesamtunterrichtszeit zu geben.

Nach Auswertung der entsprechenden Daten kam jetzt eine aktuelle Studie aus Berlin und Hamburg zu dem Ergebnis, dass die Reform in einem anschließenden Studium die Wiederholungsraten von Prüfungen deutlich erhöhte und dabei die erzielte mittlere Endnote senkte – allerdings ohne Beeinträchtigung der Abschlussrate.

Auch wenn also genauso viele Studenten ihren Abschluss schaffen wie vor der Schulreform, deuten die Ergebnisse trotzdem auf nachteilige Reformeffekte auf die Leistungen der Studenten hin. Die ökonomische Bedeutung dieses Effektes, so die Wissenschaftler, scheint jedoch eher moderat zu sein.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

Foto: "G8 – gut Nacht!" Christian Steiner / pixelio.de

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