Versprechen sind Sprechakte, die eine Verpflichtung zur Durchführung der versprochenen Handlung schaffen. In drei Testverfahren untersuchten jetzt Forscher in einer aktuellen deutsch-amerikanischen Studie, ob auch schon 3- und 5-Jährige (N = 278) diese übliche Bedeutung eines Versprechens in prosozialen Interaktionen verstehen.
Im Test 1 haben Kinder einem Partner geholfen, der versprach, mit ihnen Sticker zu teilen. Als der Partner das Versprechen nicht einlösen wollte, protestierten die 3- und 5-Jährige und verlangten die korrekte und regelkonforme Erfüllung des vorher gegebenen Versprechens.
Im Test 2 wurde Kindern im gleichen Alter das Versprechen abgerungen, eine Reinigungsaufgabe fortzusetzen. Gaben sie das Versprechen, hielten sie länger an der Aufgabe fest und erwähnten ihre eingegangene Verpflichtung häufiger als ohne ein solches Versprechen. Sie hielten auch länger durch nach einem solchen Versprechen als nach einer Erinnerung an ihre Aufgabe durch andere (Studie 3).
In prosozialen Interaktionen fühlen also junge Kinder schon eine normative Verpflichtung, ihre Versprechen zu halten und erwarten auch von anderen, dass sie das Gleiche tun.
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Foto: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
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