Mittwoch, 15. März 2017

Schon Kleinkinder wissen: Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen

Von Kindesbeinen an wissen wir Menschen um die verpflichtende Bedeutung von gegebenen Versprechen. Selbst Kleinkinder tun das und halten sich daran. Und, Mütter aufgepasst: Hat man dem Kind das "selbstgegebene" Versprechen abgerungen, beispielsweise das Kinderzimmer aufzuräumen, wird es sich verpflichtet fühlen, zu liefern.

Versprechen sind Sprechakte, die eine Verpflichtung zur Durchführung der versprochenen Handlung schaffen. In drei Testverfahren untersuchten jetzt Forscher in einer aktuellen deutsch-amerikanischen Studie, ob auch schon 3- und 5-Jährige (N = 278) diese übliche Bedeutung eines Versprechens in prosozialen Interaktionen verstehen.

Im Test 1 haben Kinder einem Partner geholfen, der versprach, mit ihnen Sticker zu teilen. Als der Partner das Versprechen nicht einlösen wollte, protestierten die 3- und 5-Jährige und verlangten die korrekte und regelkonforme Erfüllung des vorher gegebenen Versprechens.

Im Test 2 wurde Kindern im gleichen Alter das Versprechen abgerungen, eine Reinigungsaufgabe fortzusetzen. Gaben sie das Versprechen, hielten sie länger an der Aufgabe fest und erwähnten ihre eingegangene Verpflichtung häufiger als ohne ein solches Versprechen. Sie hielten auch länger durch nach einem solchen Versprechen als nach einer Erinnerung an ihre Aufgabe durch andere (Studie 3).

In prosozialen Interaktionen fühlen also junge Kinder schon eine normative Verpflichtung, ihre Versprechen zu halten und erwarten auch von anderen, dass sie das Gleiche tun.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

Foto: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

 

 

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