Anekdotische Beweise deuten darauf hin, dass Männer, die Sex mit Männern (MSM) haben, zunehmend Sex mit der Einnahme illegaler Drogen kombinieren (eine Tätigkeit, die als "Chemsex" bezeichnet wird). Zum Einsatz kommen insbesondere
- GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) oder GBL als Vorläufersubstanz
- Ketamin
- Cristal Meth
- Mephedron
Eine aktuelle Studie aus Deutschland, England und der Schweiz wollte jetzt Muster erkennen beim Vergleich illegalen Drogenkonsums unter Homosexuellen in 44 europäischen urbanen Zentren.
Im Jahr 2010 rekrutierte EMIS 174.209 Männer aus 38 Ländern zu einer anonymen Online-Befragung in 25 Sprachen. Da entsprechende Einrichtungen zur Behandlung gesundheitlicher Auswirkungen von Drogen und Sex auf lokaler Ebene organisiert sind, haben die Forscher beschlossen, Städte und nicht Länder zu vergleichen. Sie bestimmten 44 Städte und ordneten sie nach Region/Postleitzahl und Einwohnerzahl.
Daten von 55.446 MSM, die in diesen 44 städtischen Zentren lebten, wurden in die Berechnungen aufgenommen.
Die Verwendung von 4-Chems (in den letzten 4 Wochen) war in Brighton mit 16,3% am höchsten, gefolgt von Manchester (15,5%), London (13,2%), Amsterdam (11,2%), Barcelona (7,9%), Zürich (7,0%) und Berlin (5,3%). Es war am niedrigsten in Sofia (0,4%).
Die Rangordnung war bei der Kontrolle des Alters, der HIV-Diagnose und der Anzahl der Sexualpartner weitgehend konsistent.
Die Stadt in der der einzelne MSM lebte, erwieß sich als der stärkste demographische Prädiktor für den Einsatz von Chemsex-Drogen.
Die Verwendung von Medikamenten, die für Chemsex unter MSM in Frage kommen, variiert in Europa im Wesentlichen von Metropole zu Metropole. In einer Stadt zu leben, erhöht demnach das Risiko, als Homosexuller zu Chemsex-Drogen zu greifen.
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Foto: Bernd Kasper / pixelio.de
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