Freitag, 7. April 2017

Chemsex, Sex mit Drogenunterstützung, unter Homosexuellen in Städten am weitesten verbreitet

Der Drogenkonsum unter homosexuellen Männern nimmt offensichtlich zu. Dabei ist ausschlaggebend, ob diese Männer in Städten leben und wenn ja, in welcher. Englische Städter sind besonders gefährdet, Berliner weniger.

Anekdotische Beweise deuten darauf hin, dass Männer, die Sex mit Männern (MSM) haben, zunehmend Sex mit der Einnahme illegaler Drogen kombinieren (eine Tätigkeit, die als "Chemsex" bezeichnet wird). Zum Einsatz kommen insbesondere

hier 4-chems genannt. Von solchen Medikamenten ist bekannt, dass sie nicht nur der psychischen Gesundheit schaden, sondern auch der sexuellen Gesundheit.

Eine aktuelle Studie aus Deutschland, England und der Schweiz wollte jetzt Muster erkennen beim Vergleich illegalen Drogenkonsums unter Homosexuellen in 44 europäischen urbanen Zentren.

Im Jahr 2010 rekrutierte EMIS 174.209 Männer aus 38 Ländern zu einer anonymen Online-Befragung in 25 Sprachen. Da entsprechende Einrichtungen zur Behandlung gesundheitlicher Auswirkungen von Drogen und Sex auf lokaler Ebene organisiert sind, haben die Forscher beschlossen, Städte und nicht Länder zu vergleichen. Sie bestimmten 44 Städte und ordneten sie nach Region/Postleitzahl und Einwohnerzahl.

Daten von 55.446 MSM, die in diesen 44 städtischen Zentren lebten, wurden in die Berechnungen aufgenommen.

Die Verwendung von 4-Chems (in den letzten 4 Wochen) war in Brighton mit 16,3% am höchsten, gefolgt von Manchester (15,5%), London (13,2%), Amsterdam (11,2%), Barcelona (7,9%), Zürich (7,0%) und Berlin (5,3%). Es war am niedrigsten in Sofia (0,4%).

Die Rangordnung war bei der Kontrolle des Alters, der HIV-Diagnose und der Anzahl der Sexualpartner weitgehend konsistent.

Die Stadt in der der einzelne MSM lebte, erwieß sich als der stärkste demographische Prädiktor für den Einsatz von Chemsex-Drogen.

Die Verwendung von Medikamenten, die für Chemsex unter MSM in Frage kommen, variiert in Europa im Wesentlichen von Metropole zu Metropole. In einer Stadt zu leben, erhöht demnach das Risiko, als Homosexuller zu Chemsex-Drogen zu greifen.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

Foto: Bernd Kasper / pixelio.de

zum Weiterlesen:

 

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