Freitag, 16. Juni 2017

Garten-Wolfsmilch gegen Genitalwarzen

Genitalwarzen an besonders empfindlichen Stellen könnten mit Ingenolmebutat, einer Substanz aus der Garten-Wolfsmilch ohne operativen Eingriff entfernt werden. Schon nach wenigen Tagen bilden sich die Warzen zurück.

Genitalwarzen sind bei sexuell aktiven Populationen weit verbreitet und haben einen ernsthaften Einfluss auf die Lebensqualität des Patienten. Das operative Entfernen solcher Warzen in empfindlichen anatomischen Gebieten wie der äußeren Harnröhrenöffnung, der Korona der Eichel und der Analschleimhaut ist schwierig und schmerzhaft und kann oft nur unter Vollnarkose durchgeführt werden.

An der medizinischen Fakultät der Uni Düsseldorf hat man jetzt ein Ingenolmebutat-Gel (Picato, 0,05%, LeoPharma, Balerup, Dänemark) zur Behandlung von Genitalwarzen an empfindlichen anatomischen Stellen an zwei Patienten angewendet.

Ein kleiner Tropfen des Gel wurde dabei auf alle sichtbaren Warzen aufgetragen und 15 Minuten lang luftgetrocknet. Nach 24 Stunden berichteten beide Patienten über Schmerzen und eine Grauverfärbung der Warzen, was ein Absterben der Warze anzeigte.

Die Schmerzen konnten mit Ibuprofen erfolgreich behandelt werden. Nach 48 Stunden waren alle Warzen abgetragen und die Schleimhäute erneuerte sich innerhalb von 1 Woche mit einem befriedigenden kosmetischen Ergebnis und ohne Anzeichen von Narbenbildung. In einer dreimonatigen Nachbeobachtungszeit wurde kein Wiederauftreten der Warzen beobachtet.

Die Beobachtungen der Düsseldorfer Mediziner deuten darauf hin, dass Ingenolmebutat eine neuartige und schnelle pharmakologische Option sein könnte, um Genitalwarzen in kritischen anatomischen Bereichen ohne lokale oder allgemeine Anästhesie zu entfernen. Intensivere Schmerzen als hier berichtet könnten allerdings von einigen Patienten erlebt werden, vor allem von denen mit großen Läsionen im Perianalbereich.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

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