Dienstag, 10. April 2018

Hunger in der Kindheit verkürzt das Leben

Wer sein Leben durch Hungern verlängern will, was ihm Studien über Langlebigkeit zu tun empfehlen, sollte damit nicht zu früh anfangen. Denn Hungern als Kind, besonders Hungern als Kleinkind, korreliert mit einer bis zu 40 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit, im Alter an gesundheitlichen Defiziten zu leiden und als Folge davon schneller zu sterben als Personen ohne Hungerperioden in der Kindheit.

Forscher aus Göttingen haben in einer aktuellen Studie analysiert, wie Hunger in der Kindheit das menschliche Altern einer Gruppe europäischer Individuen beeinflusst. Zu diesem Zweck verwendeten sie sechs Wellen des SHARE-Datensatzes und erstellten daraus einen Gesundheitsdefizit-Index.

Die Ergebnisse einer logarithmisch-linearen Regression deuteten darauf hin, dass ältere europäische Männer und Frauen durchschnittlich 20 Prozent mehr Gesundheitsdefizite entwickelten, wenn sie in ihrer Kindheit eine Periode mit Hunger erlebt hatten. Dieser Effekt war dann größer, wenn die Hunger-Episode sehr früh in der Kindheit erlebt wurde.

Prof. Dr. Holger Strulik
In nichtlinearen Regressionen (ähnlich dem Gompertz-Makeham-Gesetz) fanden die Forscher sogar noch größere Effekte, die darauf hindeuten, dass die gesundheitlichen Defizite im Alter bei hungernden Kindern um bis zu 40 Prozent höher liegen.

Der Unterschied der Gesundheitsdefizite zwischen Personen, die in ihrer Kindheit gehungert haben und Personen, die Hunger nie erlebt haben, steigt absolut und relativ mit dem Alter. Das impliziert, dass Individuen, die als Kind gehungert haben, schneller altern.

Hier oder hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

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