Donnerstag, 26. April 2018

Vertragen Hund und Katze ihr Futter nicht hilft nur eine Ausschlussdiät

Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind eine häufige Diagnose bei Hunden und Katzen mit Haut- und Magen-Darm-Erkrankungen. Die Fütterung eines Proteins und eines Kohlenhydrats, das zuvor nicht gefüttert wurde, ist zur Diagnose solcher Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Hunden und Katzen erforderlich. Hausgemachte, aber auch kommerzielle hydrolysierte Diäten sind dabei das Mittel der Wahl. Labortests auf unerwünschte Nahrungsmittelreaktionen sind für die Diagnose solcher Unverträglichkeiten offensichtlich nur wenig hilfreich. Die Vermeidung der die Nahrungsmittelunverträglichkeit hervorrufenden Nahrungsbestandteile ist die optimale Behandlung entsprechender Hunden und Katzen.

Eine Studie von Forschern aus München hat jetzt die verfügbaren Informationen in der Fachliteratur über unerwünschte Nahrungsmittelreaktionen bei Hunden und Katzen zusammengefasst. Ein großer Teil der veröffentlichten Informationen über die Pathogenese unerwünschter Nahrungsreaktionen bei diesen Spezies stammt eigentlich von Untersuchungen an Mäusen und Menschen. Klinische Symptome betreffen hauptsächlich die Haut (das Integument) und das Magen-Darm-System. Juckende Ausschläge der distalen Gliedmaßen sowie auf dem Gesicht, den Ohren und dem Bauch ist die häufigste Hauterscheinung bei Hunden, obwohl auch Nesselfieber berichtet wurde.

Prof. Dr. med. vet. Ralf S. Müller
Bei Katzen können alle sogenannten "Hautreaktionsmuster" auf unerwünschte Nahrungsmittelreaktionen zurückzuführen sein.

Die häufigsten gastrointestinalen Symptome bei beiden Spezies sind Durchfall und Erbrechen.

Eine Eliminationsdiät über mehrere Wochen mit einer Proteinquelle und einer Kohlenhydratquelle, die zuvor nicht gefüttert wurde, ist immer noch das diagnostische Mittel der Wahl. Verbesserung der Symptome bei einer solchen Diät, die anschließende Verschlechterung bei erneuter Belastung mit der alten Nahrung und die neuerliche Verbesserung bei der Rückkehr zur Eliminationsdiät bestätigt die Diagnose von unerwünschten Nahrungsmittelreaktionen.

Alternative Tests von Blut, Serum, Speichel und Haar wurden dagegen als unbefriedigend befunden. Hauptgrund: Nur selten sind solche Nahrungsmittelunverträglichkeiten allergische Reaktionen des Immunsystems auf Nahrungsbestandteile. Aber nur diese können in Blut, Speichel und den Haaren getestet werden.

Zwar wurden auch sogenannte Patch-Tests mit verschiedenen Lebensmittelantigenen als Hilfsmittel zur Auswahl der Eliminationsdiät-Inhaltsstoffe empfohlen, da diese eine vernünftige negative Vorhersagbarkeit und Wahrscheinlichkeitsrate aufweisen, aber diese sind arbeitsintensiv und teuer.

In den im Handel angebotenen "hydrolysierten Diäten" sind die Proteine und Kohlenhydrate in so kleine Einheiten gespalten, dass diese vom Immunsystem nicht als "fremd" erkannt werden können.

Hier und hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

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