Erweiterte Alters- und Hautpflegeabhängigkeit sind Risikofaktoren für die Entwicklung von Hauttrockenheit. Trockene Haut hat einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität und erhöht das Risiko für sekundäre Hautinfektionen und andere nachteilige Hauterkrankungen. Da die Häufigkeit von trockener Haut in der häuslichen Pflege bislang nicht bekannt war, haben Forscher aus Berlin jetzt eine repräsentative multizentrische Prävalenzstudie mit Daten aus dem Juli des Jahres 2015 in Deutschland in häuslichen Pflegediensten ausgewertet.
| Dr. Jan Kottner |
Methoden
Die Auswahl von häuslichen Pflegediensten und Patienten war dabei ganz zufällig. Krankenschwestern führten die Datenerhebung mittels standardisierter Formulare durch. Demographische, funktionelle und gesundheitliche Variablen wurden dokumentiert und analysiert.Ergebnisse
Mehr als die Hälfte aller teilnehmenden 923 Patienten im Durchschnittsalter von 83 Jahren (Bereich 21-104) waren von trockener Haut betroffen (51,7 Prozent (48,5 bis 54,9). Die am häufigsten betroffenen Hautareale waren die distalen Extremitäten, also Unterschenkel und Unterarme sowie Füße und Hände. Männer und bettlegrige Patienten waren häufiger betroffen als Frauen und mobile Patienten. In der bereinigten Analyse der Daten waren Juckreiz und eine mit Inkontinenz assoziierte Dermatitis am stärksten mit trockener Haut assoziiert.Fazit
Trockene Haut tritt häufig in der häuslichen Pflege auf und ist stark mit Juckreiz (Pruritus) verbunden. Grundlegende Hautpflege ist eine einfache, aber leistungsstarke Pflege-Intervention, um diesen Zustand erfolgreich zu behandeln. Die Forscher empfehlen: Präventive Hautpflege-Strategien müssen in der häuslichen Pflege umgesetzt werden, um die Gesundheit und Integrität der Haut durch das Pflegepersonal oder die Angehörigen zu verbessern.Hier und hier geht es zur Originalveröffentlichung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen