Die Extrovertierten, die Geselligen unter uns verzehren gerne Fleisch – alle Sorten von Fleisch und reichlicher davon als andere. Wen aber die „Offenheit für Erfahrungen“ von den fünf „Big-Five“-Persönlichkeitsmerkmalen charakterlich ganz besonders prägt, der isst deutlich weniger Fleisch, bevorzugt Fisch. Tendenziell natürlich nur! Es soll auch lustige und leutselige Veganer geben, sagen die Veganer.
Neuere Forschungen haben gezeigt, dass soziodemografische Faktoren (die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe (z. B. Alter, Einkommen, Geschlecht)) und die Big-Five Persönlichkeitsmerkmale mit dem allgemeinen Fleischkonsum der Menschen zusammenhängen. Dabei sind jedoch wichtige Unterschiede zwischen verschiedenen Fleischsorten (z. B. rotes Fleisch, Geflügel und Fisch) zu erwarten, die zu unterschiedlichen Mustern führen können, wie der Verzehr bestimmter Fleischsorten mit Persönlichkeits- und soziodemografischen Faktoren verbunden ist. Um diese allgemeinen und spezifischen Beziehungen zu entwirren, führten Forscher aus Mainz zwei Studien mit zwei repräsentativen Stichproben aus zwei Ländern durch: Deutschland mit 13.062 Teilnehmern und Australien mit 15.036.
Ergebnis
Die Persönlichkeit und die soziodemographischen Variablen stimmten weitgehend mit den Erwartungen der Forscher überein und zeigten, je nach Fleischsorte, spezifische Assoziationen zum Fleischkonsum.
Zum Beispiel war in beiden Studien die Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit) negativ mit dem Verzehr von rotem Fleisch, aber positiv mit dem Fischkonsum verbunden, während sie in hierarchischen Regressionsanalysen, in denen die Forscher soziodemographische Faktoren kontrollierten, nicht mit dem Geflügelkonsum und dem gesamten Fleischkonsum zusammenhing.
Im Gegensatz dazu berichteten extrovertierte Menschen sowohl über einen höheren Verzehr jeder einzelnen Fleischsorte als auch über einen höheren Gesamtfleischkonsum.
Die Ergebnisse zwischen den Proben waren zwar weitgehend konsistent, aber die Effektgrößen im Allgemeinen gering.
Zusammenfassend unterstreichen diese beiden Studien die Bedeutung der Unterscheidung zwischen Fleischsorten bei der Untersuchung individueller Unterschiede im Fleischkonsum.
Abbildung 1: Quelle: www.pixabay.com
Abbildung 2: Tamara Pfeiler, Uni Mainz
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