Samstag, 28. Juli 2018

Zuwanderung und Flucht nach Deutschland: reich gewinnt, arm verliert – aber nur moderat!

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie von Forschern aus Bielefeld lassen vermuten, dass die jüngste Einwanderung (2012 bis 2016) nach Deutschland, einschließlich der Flüchtlinge, eine moderate negative Auswirkung nur auf das Wohlergehen von Geringqualifizierten im verarbeitenden Gewerbe hat (-1,2%), aber alle anderen Arbeitergruppen durch die Einwanderung besser gestellt sind, wobei die Mitarbeiter mit hohem Qualifikationsniveau am meisten gewinnen (+ 6,3%). Der durchschnittliche Effekt der jüngsten Einwanderung nach Berücksichtigung der Steuereinnahmen und -ausgaben wird auf + 3 % geschätzt. Aber vorhergesagt wird ein wohl noch höherer Effekt der jüngsten Zuwanderung in der Post-Immigrations-Phase 2017-2018.

Der beobachtete Zuwanderungszuwachs im Zeitraum 2012-2016 belief sich auf 25%. Das Modell der Forscher umfasste


  • zwei Produktionssektoren (handelbare Produktion und nicht handelbare Dienstleistungen)
  • zwei Kompetenzgruppen
  • zwei ethnische Gruppen von Arbeitnehmern (Einheimische und Einwanderer).
Jun. Prof. Dr. Anna Zaharieva. Quelle: Uni Bielefeld
Darüber hinaus berücksichtigen die Forscher die Möglichkeit einer vertikalen Qualifikationsungleichheit von Hochqualifizierten, Preissetzungen im nichthandelbaren Sektor und eine fiskalische Umverteilungspolitik.

Sie stellen fest, dass Arbeitsmigranten im Dienstleistungssektor unterrepräsentiert sind, verglichen mit dem verarbeitenden Gewerbe, so dass die Produktion von Dienstleistungen als Reaktion auf die Zuwanderung nur moderat zunimmt. Dieser Produktionsanstieg ist nicht ausreichend, um die damit verbundene höhere Nachfrage nach Dienstleistungen zu decken, was in diesem Sektor höhere Preise erzeugt und die Schaffung von Arbeitsplätzen stimuliert. Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor erhalten so zusätzliches Einkommen, doch wirkt sich dies negativ auf das Realeinkommen von Arbeitnehmern im verarbeitenden Gewerbe aus.

Hier und hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

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