Ihr Wurzelstock wird für diese Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfektionen verwendet. Die Studie aus Münster arbeitete mit Extrakten, die mit Lösungsmitteln unterschiedlicher Polarität aus dem Wurzelstock der Pflanze hergestellt wurden. Diese Extrakte zeigten allesamt keine cytotoxischen Effekte – weder gegen die verschiedenen Stämme der uropathogenen E. coli Bakterien (UPEC) noch gegen die menschlichen Blasenzellen unter in vitro Bedingungen und waren demnach zumindest schon einmal nicht schädlich.
Nur ein Extrakt mit dem organischen Lösungsmittel Aceton zeigte einen Wirkmechanismus, der bei einer Blasenentzündung heilsam sein konnte: Dieser verhinderte, dass sich die UPEC-Bakterien an die Oberfläche der menschlichen Blasenzellen heften und in diese eindrangen. Die Konzentration des Ektraktes lag dabei über 250 μg/ml.
Hydrophilere Extrakte verhinderten die Bindung der Bakterien an die eukaryotischen Wirtszellen allerdings nicht. Traditionell wird aber die Queckenwurzel als Tee zubereitet, der Extrakt also mithilfe von Wasser gewonnen, der entsprechend den Studienergebnissen demnach deutlich weniger heilsam sein sollte als der Acetonextrakt.
Die anschließende Auftrennung des Acetonextraktes identifizierte Hexadecyl-3-(4-hydroxyphenyl)-acrylat (Hexadecylcumarsäureester) als die Verbindung, die das Andocken der E.coli-Krankheitskeime an die Blasenwandzellen verhinderte und so die bakterielle Invasion in die Blasenzellen unterbanden.
Zusätzlich wurde diese oberflächenaktive Substanz durch eine chemische Synthese hergestellt – mit derselben Wirkungsamkeit.
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Abbildung: Feldrand – Schatzkästchen Natur. (Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de)

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