Chemosensorische Angstsignale lösen bei erwachsenen Menschen effektive motorische Reaktionen zur Gefahrenabwehr aus, wie etwa der Schreckreflex, der Lidschlussreflex. Da der Entwicklungsstatus die Reaktion auf soziale Chemosignale stark beeinflusst, untersuchte jetzt eine aktuelle Studie aus Düsseldorf und Dijon, Frankreich, ob chemosensorische Angstsignale die Schreckreaktion bei präpubertären Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen verstärken würden.
Dazu wurde auf Wattepads der axilläre Schweiß von 28 Männern gesammelt, die auf eine wichtige mündliche Prüfungen warteten (Angstzustände). Weitere Proben nahmen die Forscher von Männern während eines Ergometertrainings (Sportkontrollbedingung).
Diese Proben atmeten über eine Röhre unter konstantem Luftstrom 10 präpubertären Mädchen im Alter von 9-13 Jahren für 3 Sekunde über die Nase ein. Eine reine Baumwollprobe (Baumwollkontrolle) diente als zusätzliche Kontrolle. Die Schreckreaktionen wurden mittels Elektromyographie des Orbicularis oculi Muskels (Ringmuskel um das Auge) aufgezeichnet.
Die Mädchen zeigten im Vergleich zu den Sportschweißes-Kontroll-Proben und der Baumwollkontrolle deutlich größere Schreckamplituden bei jenen Duftsonden, die im Zusammenhang mit chemosensorischen Angstsignalen präsentiert wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass in präpubertären Mädchen, ähnlich wie bei Erwachsenen, chemosensorische Angstsignale defensive motorisches Verhalten auslösen.
Dieser Effekt scheint nicht mit der (üblen) Geruchsqualität des Angstschweißes zusammenzuhängen, sondern scheint eine spezifische Vorbereitung auf das zugrundeliegende soziale Alarmsignal zu reflektieren. Somit ist die chemosensorische Kommunikation, die einen individuellen Schadensschutz auslöst, unabhängig vom Entwicklungsstatus des Menschen zu sein
Hier geht es zur Originalveröffentlichung
Foto: Marco Barnebeck / pixelio.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen