Die Verschmutzung der Meeresumwelt durch Kunstoff und Mikroplastik wird in den letzten Jahren verstärkt öffentlich diskutiert. Eine aktuelle Untersuchung aus Deutschland und der Türkei hatte nach eigenen Angaben die bisher größte Stichprobengröße vergleichbarer Studien.
Insgesamt wurden 1337 Fische auf Kunststoff-Mikromüll untersucht. Die Probe deckte 28 Fischarten und 14 Familien ab. Darüber hinaus wurden in derselben Region auch Proben von Meerwasser und Sedimenten auf Mikroplastik untersucht. Dazu wurden 18 Standorten entlang der Mittelmeerküste der Türkei beprobt.
94% aller gesammelten Kunststoff-Mikroabfälle aus dem Meer lag im Größenbereich zwischen 0,1 und 2,5 mm. Anderer Größen fand man selten. Die Anzahl der Partikeln im Oberflächenwasser lag zwischen 16.339 und 520.213 pro km².
Die Fische wurden an 10 Stellen gesammelt. Insgesamt fanden die Forscher 1822 Mikropartikel in Magen und Darm von Fischen. Die Mehrzahl der aufgenommenen Teilchen waren Fasern (70%) und Hartkunststoffteilchen (20,8%). Der Anteil an Nylon (2,7%), Kautschuk (0,8%) und anderen Kunststoffen (5,5%) war dagegen vergleichweise gering, Blau die dominierende Farbe.
Ergebnisse:
- 34% aller untersuchten Fische hatten Mikroplastik im Magen
- Im Durchschnitt hatten Fische, die Mikroplastik enthielten, 1,80 Teilchen im Magen
- 41% aller Fische hatten Mikroplastik im Darm mit durchschnittlich 1,81 Partikeln pro Fisch
- 771 Proben enthielten Mikroplastik im Magen und/oder im Darm, was 58% der Gesamtprobe mit durchschnittlich 2,36 Partikeln pro Fisch entspricht
- Mikroplastik wurden in allen Spezies/Familien gefunden, die eine Probengröße von mindestens 2 Individuen aufwiesen
- Die Anzahl der Teilchen, die in Magen oder Darm vorlagen, lag zwischen 1 und 35
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Foto: Rike / pixelio.de
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