Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Für diese Erkrankungen gibt es einige Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Rauchen und Bewegungsarmut. Ganz deutlich ist dabei, dass in der westlichen Welt diese Krankheiten vor allem die Krankheit der Menschen mit kleineren Einkommen – und geringerer Bildung ist. In diesem Zusammenhang wirkt sich dann auch ganz deutlich die unterschiedliche Ernährung dieser sozioökonomischen Gruppen aus.
Eine aktuelle Studie aus Deutschland (Marburg), Griechenland und den USA würdigt die verschiedenen bis heute veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten, die über dieses Thema europaweit geforscht haben:
Unterschiedliche sozioökologische Gruppen ernähren sich unterschiedlich. So bervorzugen (notgedrungenermaßen) niederere Einkommensgruppen Weißbrot, Kartoffeln, Pasta, Reis und verarbeitete Cerealien (Müsli).
Höhere Einkommensgruppen bevorzugen hingegen Vollkornbrot mit niedrigen glykämischen Index (!) und einem hohen Balaststoffanteil.
Zudem kommen hier mehr Früchte und Gemüse auf den Tisch. Obwohl der maximale Unterschied in der Nahrungsaufnahme zwischen den Gruppen im Schnitt nur etwa 30 Gramm bei Früchten und etwa 15 Gramm bei Gemüse pro Tag und Person beträgt, hat dieser aber eine deutliche Auswirkung auf die Gesundheit. Möglicherweise fielen diese Unterschiede noch größer aus, wenn in Südeuropa nicht auch Gruppen mit niederem Einkommen mehr Obst und Gemüse essen würden, weil diese dort deutlich günstiger zu haben sind.
Auch bei Fleisch und Fisch sind die Ernährungsgewohnheiten deutlich unterschiedlich: Bei geringeren Einkommen werden bevorzugt fette Fischsorten aus Fischkonserven und andere verarbeitete Fischprodukte konsumiert – und vorwiegend fettes Fleisch, vorwiegend vom Schwein.
Der "größere Geldbeutel" öffnet sich hingegen mehr für den weniger fetten frischen Fisch und frische Meeresfrüchte – und für Fleisch von Rindern.
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Foto: Ulrike Lacour / pixelio.de
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