Montag, 20. März 2017

Auch in der Lerntheorie gilt: Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen

Egal wie "mundgerecht" Lern- und Trainingseinheiten unterschiedlich lernbegabten Schülern auch angeboten werden, am meisten provitieren die leistungsstärkeren Schüler von ihnen. Weil ganz offensichtlich aktuelle Erfolge mehr durch frühere Erfolge als durch gegenwärtige Leistungen bedingt werden. Erfolge rufen danach immer neue Erfolge hervor. Streng nach dem Motto: Wer hat, dem wird gegeben. Pech für die Leistungsschwächeren? Ganz im Gegenteil! Die müssen möglicherweise um die ersten Erfolge nur etwas zäher ringen.

Ziel einer aktuellen Studie von Forscherinnen aus Frankfurt und Ludwigsburg war es, die unterschiedlichen Effekte eines Trainingsprogramms auf die Selbstregulierungskompetenz und mathematische Problemlösungskompetenz von leistungsschwächeren und leistungsstärkeren Schülern zu untersuchen. Das Trainingskonzept basierte auf einem Prozessmodell der Selbstregulierung, das zwischen drei Phasen in jedem Lernprozess unterscheidet: Vorbereitungs-, Handlungs- und Nachwirkungsphase.

Insgesamt nahmen 89 Fünftklässler freiwillig am Trainingsprogramm teil. Basierend auf ihren mathematischen Fähigkeiten wurden die Schüler in leistungsschwächere (N = 34) und leistungsstärkere (N = 55) gruppiert. Die Lernerfolge wurden mittels eines Lerntagebuch ausgewertet, das die Schüler jeden Tag vor und nach dem Lernen ausgefüllt haben.

Die daraus gewonnenen Prozessdaten zeigten, dass insgesamt die Hochleistungs-Schüler mehr vom Trainingsprogramm zu profitieren schienen.

Dieses Ergebnis geht konform mit einem als Mattheus-Effekt bekannten Phänomen, von dem offensichtlich schon dieser Evangelist gewusst hat, als er formulierte: »Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.«

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

Foto: knipseline / pixelio.de

 

 

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