Donnerstag, 27. April 2017

Achtsamkeits-Meditation verändert unser Gehirn – und unseren Blick auf die Welt

Achtsamkeits-Meditation liegt nicht nur im Trend, nein, offensichtlich wirkt sie auch – und dies auch vor den unbestechlichen Augen der Wissenschaft. Nachhaltige Veränderungen in den Gehirnaktivierungsmustern lassen darauf schließen. Also: Seien Sie mal wieder achtsam! Denn Achtsamkeits-Meditation ist alles andere als esoterischer Hokuspokus.

Eine Achtsamkeits-Meditation als therapeutische Intervention hat in vielen Vorstudien positive Auswirkungen auf psychologische Probleme wie Depressionen, Schmerzen oder Angststörungen gezeigt.

In einer aktuellen Studie haben nun Forscher aus Tübingen die funktionelle Nah-Infrarot-Spektroskopie (fNIRS) verwendet, um Unterschiede in den hämodynamischen Reaktionen von Meditationsexperten (14 Teilnehmer) und einer Kontrollgruppe (16 Teilnehmer) in einem Ruhe- und Achtsamkeitszustand zu erkennen. Dabei wird Infrarotstrahlung durch die Schädeldecke geschickt, die auf die unterschiedliche Durchblutung verschiedener Areale der Großhirnrinde und den dort stattfindenden Sauerstoffverbrauch anspricht.

In beiden Fällen wurde der Klang einer Meditationsschale verwendet, um Gruppenunterschiede im Hörzentrum der Großhirnrinde und den angrenzenden kortikalen Gebieten zu finden.

Verschiedene Lateralisierungsmuster des Gehirns (Gehirnaktivierungsmuster) wurden in erfahrenen Meditierenden gefunden, speziell im rechten temporo-parietalen Übergang, je nach dem ob sie (nur) in einem Ruhezustand waren (verstärkte Aktivität in der linken Hirnhälfte) – oder im Zustand der Achtsamkeit (verstärkte Aktivität in der rechten Hirnhälfte).

Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten die Meditationsexperten im Zustand der meditativen Ruhe ein weit gestreutes Aktivierungsmuster innerhalb des auditorischen Kortex (Hörzentrum der Großhirnrinde, auch Hörrinde genannt).

Während der Achtsamkeitsmeditation zeigte die Kontrollgruppe eine Abnahme der Aktivierung in höheren Bereichen der Hörrinde (BA 1, 6 und 40), während die Meditationsexperten in diesen Bereichen einen deutlichen Anstieg verzeichneten. Darüber hinaus waren bei den Meditationsexperten die Hirnareale (BA 39, 40, 44 und 45) über die meditative Aufgabe hinaus hochgradig aktiviert, was auf mögliche langfristige Veränderungen im Gehirn hindeutet – und so die positiven Effekte solcher Meditationsformen auf Empathie, auf meta-kognitive Fähigkeiten und auf die Gesundheit erklären würde.

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Foto: Thomas Max Müller / pixelio.de




Wer mit Achtsamkeit sein Leben und seine Gesund besser in den Griff kriegen will, kommt an diesen Büchern nicht vorbei:

 

 

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