(Anm.: Diese Assimilation westlichen Know-Hows könnte auch die positive Entwicklung der Ex-DDR-Industrie zwischen 89 und 95 erklären.)Die Totale Faktorproduktivität ist als volkswirtschaftliche Kennzahl ein Maß für die Produktivität. Sie gibt an, welcher Teil des Wachstums der Produktion nicht auf ein Wachstum des Einsatzes der Produktionsfaktoren (in der Regel Arbeit und Kapital) zurückgeführt werden kann, sondern sozusagen als unerklärter Rest übrig bleibt. Dieser Rest wird als totale Faktorproduktivität bezeichnet und kann als Maß für den technischen Fortschritt angesehen werden.
Um das enorme Wachstum der Asiatischen Tigerstaaten von 1960 bis in die 90er zu erklären, argumentierten die Weltbank (1993) und andere mit Hilfe von Schätzungen der TFP. Sie kamen zu dem Schluss, dass ein nicht unerheblicher Teil des asiatischen Wachstums auf der erfolgreichen Assimilierung westlicher Technologien basierte und die weitergehende technische Diffusion als potentielle Chance für andere Entwicklungsländer genutzt werden kann. (Quelle: Wikipedia)
Was schnell ins Auge fällt: Die Kapitalintensität im Osten, vor allem in der Industrie, übertrifft deutlich die Werte des Westens, was die These, es läge am Technologiedefizit, also an den Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung, ins Wanken bringt. Das TFP-Wachstum und die Investitionsaufwendungen sind vielmehr deutlich gegenläufig. Die hartnäckige Ost-West-TFP-Lücke wird nach Meinung der Forscher aus Berlin deshalb am besten mit einer zu geringen Konzentration an Managern, eine (zu) niedrige Neugründung von Betrieben und die (ungünstigere) Verteilung der Unternehmensgrößen im Osten erklärt.
Und, so die Wissenschaftler weiter: Niedrige TFP-Werte könnten auf eine Desorganisation oder Störung des Sozialkapitals im Kommunismus zurückzuführen sein.
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Foto: mompl / pixelio.de
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