In den entwickelten Ländern leben Frauen etwa 4 bis 5 Jahre länger als Männer. Forscher aus Göttingen wollten jetzt wissen, inwieweit dieser Lebenserwartungs-Gap zwischen den Geschlechtern sich auf geschlechtsspezifische Vorlieben und ein unterschiedliches Gesundheitsverhalten zurückzuführen ist. Die Göttinger entwickelten hierfür ein physiologisch fundiertes Modell, das die Ansammlung gesundheitlicher Defizite erfassen kann und glichen es mit den neuesten Einsichten aus der Altersforschung ab.
Ein sogenanntes kontrafaktisches Experiment brachte dann ein überraschendes Ergebnis. In einem Gedankenexperiment haben sie Frauen mit den Vorlieben der Männer ausgestattet. Allein das reduzierte die geschlechtsspezifische Lücke in der Lebenserwartung von 4,6 auf 1,4 Jahre. Wenn jetzt noch geschlechtsspezifische Präferenzen für ungesunden Konsum von Nahrungsmitteln (inklusive Rauschmitteln) hinzugefügt wurden, schrumpfte die Lebensspannen-Lücke um insgesamt 89 Prozent.
Die Theorie aus Göttingen bietet jetzt damit auch eine ökonomische Erklärung dafür, warum die Gender-Lücke mit steigendem Einkommen sinkt.
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Foto: Frank Kloock / pixelio.de
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