Donnerstag, 13. April 2017

B-Vitamine reduzieren Schlaganfall-, Demenz- und Alzheimer-Risiko

Nur wenige Vitamine gibt es, die wir nicht über eine vernünftigen Ernährung ausreichend aufnehmen können. Dazu zählen die meisten Forscher die Folsäure und andere B-Vitamine. Sie haben im Körper vielfältige Aufgaben im Stoffwechsel zu erfüllen. Ausreichend im Körper vorhanden können sie uns so vor Schlaganfall, Demenz und Alzheimer schützen. Weil es aber keine Depotwirkung gibt (außer Vit-B 12) müssen wir auf eine tägliche ausreichende Zufuhr achten.



Folsäure zählt zu den B-Vitaminen und spielt eine wichtige Rolle in der Gehirnfunktion. Falsche Ernährung oder genetische Defizite führen im Stoffwechsel der Folsäure zu erhöhten Homocystein-Werten, die mit einem erhöhten Risiko verbunden sind, einen Schlaganfall zu erleiden.

Die Reduktion von Homocystein vor oder nach einem Schlaganfall durch Zugabe von B-Vitaminen war ein Schwerpunkt vieler klinischer Studien, aber die Ergebnisse blieben bislang uneinheitlich. Versuche an Labortieren können aber sehr erfolgreich solche funktionalen Auswirkungen und Mechanismen aufklären und aufzeigen, welche Mittel die Folgen eines Schlaganfalls positiv beeinflussen könnten.

Das Ziel einer aktuellen Studie aus Deutschland und Kanada war es deshalb, die Rolle von B-Vitaminen in der Schlaganfallpathologie an Labormäusen zu untersuchen. Die Mäuse wurden dazu vier Wochen lang auf eine folsäurefreie Diät gesetzt, um damit den Homocystein-Level im Blut zu erhöhen. Dann wurde bei ihnen durch eine ischämische Schädigung ein Schlaganfall im motorischen Zentrum des Gehirns ausgelöst. Nach diesem Eingriff wurden die Mäuse mit einer Diät, reich an B-Vitaminen und Cholin, vier Wochen ernährt. Danach beurteilten die Forscher die motorische Funktion der Mäusen.

Ergebnis: Mäuse mit B-Vitaminen in der Nahrung zeigten eine deutlich verbesserte motorische Funktion im Vergleich zu Mäusen, die weiterhin ohne Folsäure im Futter auskommen mussten.

Um das geschädigte Gewebe herum konnten die Wissenschaftler nur dann eine erhöhte Proliferation, Neuroplastizität und antioxidative Aktivität feststellen, wenn die Mäuse Vitamin-B-Gaben erhielten.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

(Anm: Jeder Mensch hat Homocystein im Blut. Es ist ein Abfallprodukt des natürlichen Eiweißstoffwechsels und entsteht bei der Verarbeitung der Aminosäure Methionin im Körper. Methionin ist Bestandteil vieler Nahrungsmittel, besonders von rotem Fleisch, Geflügel und Proteinen aus Milchprodukten. Für die Ausscheidung von Homocystein werden vor allem bestimmte B-Vitamine (B6, B12 und Folsäure) benötigt. Bei Vitamin-B-Mangel wird das Homocystein nicht mehr vollständig abgebaut, sein Gehalt im Blut steigt an, die Wände der Gefäße werden angegriffen, das Blut gerinnt leichter und es können sich Ablagerungen bilden, die den Blutfluss behindern. Dies wiederum kann zu einem Schlaganfall führen.

Zudem kann das Zellgift Homocystein die Hirnleistung schädigen und Demenz und Alzheimer auslösen.

Bei vielen dieser Patienten wurde ein Vitamin-B-Mangel festgestellt. (supplementa.com)

Folsäure ist besonders hoch konzentriert in Hefen, Weizenkeimen, Linsen und Kalbs-und Geflügelleber vorhanden.

 

Foto: Weizenkeime – reich an Folsäure. M. Großmann / pixelio.de




 

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