Montag, 3. April 2017

Gewalt gegen Frauen speist sich aus drei Quellen: Gesellschaft, Paarbeziehung, Persönlichkeitsstruktur des Täters

Einer WHO-Studie zufolge erlebten 30% der Frauen Gewalt durch einen intimen Partner. 7,2% der Frauen berichteten von sexuellen Übergriffen durch Männer, die nicht ihre Partner waren. Gewalt gegen Frauen hat erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit der Opfer. Offensichtlich sind zusätzliche und effektivere Maßnahmen erforderlich, um sexuelle Gewalt gegen Frauen zu reduzieren.

Gewalt gegen Frauen verursacht Leiden und Elend für die Opfer und ihre Familien und ist eine große Belastung für die Gesellschaften weltweit. Es geschieht meistens in intimen Beziehungen oder zwischen Menschen, die einander bekannt sind. Gewalt gegen Frauen fußt oft auf einem gesellschaftlichen Konsens, der die Rollen und Rechte von Männern und Frauen in weiten Bereichen ungleich bewertet. Zwei weit verbreitete Formen der Gewalt gegen Frauen sind die körperliche und sexuelle Viktimisierung (zum Opfer gemacht werden) durch einen intimen Partner und sexuelle Viktimisierung außerhalb intimer Beziehungen.

Erklärungen, warum Männer sich Frauen gegenüber so kriminell aggressiv verhalten, umfassen unterschiedliche Ebenen:

  • die Makroebene der (männlich dominierten) Gesellschaft (und der Religion), die den Umgang mit und den Wert von Frauen regelt
  • die Mikroebene der dyadischen Wechselwirkungen, die in einer Partnerschaft oft zu Ungleichheiten zwischen den Partnern führt
  • die individuelle Ebene der Tätercharakteristiken, die oft von geerbten oder/und erworbenen Persönlichkeitsstörungen bestimmt wird
Künftige Präventionsbemühungen können deshalb wohl nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn diese an allen drei Ebenen ansetzt.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

Foto: Thorben Wengert / pixelio.de

 

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