Schüler ethnischer Minderheiten haben schon bei ihren Lehrern einen schwereren Stand

Jetzt ist es auch wissenschaftlich belegt: Lehrer tun sich generell schwerer mit Schülern ethnischer Minderheiten. Überraschend dabei ist allerdings, dass Jungs dabei bei Lehrern der Sekundarstufe mehr Wohlwollen zu erwarten haben als Mädchen. Bei Grundschullehrern ist dies zwar umgekehrt, und trotzdem legen auch diese ganz offensichtlich bei der Unterrichtung der Jungs mehr Enthusiasmus an den Tag als bei den fremdländischen Mädchen.

Die Einstellung der Lehrer gegenüber Schülern ethnischer Minderheiten könnte je nach Geschlecht der Schüler unterschiedlich sein. Diese Einstellung könnte aber von der Art der Lehrer abhängen und ihrer unterschiedlichen Motivationen für den Unterricht. Daher war es jetzt das Ziel einer aktuellen Studie aus Wuppertal und Berlin, die implizite und explizite Einstellung zu männlichen und weiblichen Schülern ethnischer Minderheiten von Grundschullehrern (n = 82) und Lehrern der Sekundarstufe (n = 82) zu untersuchen.

Die Probanden mussten sich entsprechenden Tests unterziehen und einen Fragebogen über ihre Einstellung gegenüber Schülern von ethnischen Minderheiten ausfüllen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Grund- und Sekundarschullehrerinnen und Lehrer eine negative implizite Einstellung gegenüber ethnischen Minderheiten-Schülern hatten, unabhängig vom Geschlecht der Schüler.

Während die Sekundarschullehrer implizit positiver gegenüber den fremdländischen Jungen eingestellt waren, waren die Grundschullehrer implizit positiver gegenüber den fremdländischen Mädchen eingestellt. Grundschullehrer unterrichteten allerdings Minderheitenjungs mit mehr Begeisterung als Mädchen ethnischer Minderheiten.

Die Erkenntnisse der Studie lieferten die erstmals Einblicke in die unterschiedlichen Einstellungen von Grundschullehrern und Sekundarschullehrern gegenüber fremdländischen Minderheiten.

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Foto: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de