Donnerstag, 4. Mai 2017

E-Autos: das Beschleunigen frisst den Strom

Energieeffizienz wird der entscheidende Faktor für die künftige Entwicklung der E-Mobilität sein. Diese Energieeffizienz scheint aber gerade dort am niedersten zu sein, wo man die Zukunft von E-Fahrzeugen sieht: auf den Kurzstrecken im Stadverkehr nämlich. Dabei wäre eine gemütliche und gleichförmige Fahrt über Land der Batterie viel zuträglicher, denn besonders bei Beschleunigungsaktionen, selbst moderaten, frisst das Vehikel besonders viel Strom.

Die Zahl der Elektrofahrzeuge in der ganzen Welt hat sich von einigen Tausend im Jahr 2009 auf rund 740.000 im Dezember 2014 erhöht. Diese Fahrzeuge werden oft als Mittel zur Verringerung der klimaschädlichen und gesundheitsschädigenden Emissionen gesehen und ihre Entwicklung wird direkt von einigen Ländern sowie von der EU unterstützt.

Neben den Fragen zu möglichen Rebound-Effekten, zu den Emissionen der Fahrzeuge und zur Sauberkeit der Stromerzeugung gibt es weitere bislang unbeantwortete Fragen zur Energieeffizienz solcher Fahrzeuge unter einer Reihe von Fahrbedingungen.

Die Ergebnisse bereits bestehender Studien sind von Politikern und Fahrern nicht leicht interpretierbar. Eine aktuelle Studie von Forschern aus Aachen nutzte jetzt die Ergebnisse umfangreicher Geschwindigkeits-Beschleunigungs-Tests an acht häufig verkauften Elektrofahrzeugen, um den Leistungsbedarf und den Energieverbrauch für alle wahrscheinlichen Kombinationen von Geschwindigkeit und Beschleunigung abzubilden und übersichtliche, leicht interpretierbare Displays zu erzeugen.

Obwohl bei Elektrofahrzeugen speziell die hohen Beschleunigungswerte häufig beworben und vermarktet werden, ist offensichtlich dies gerade der Pferdefuß von Elektromotoren, weil schon Episoden bescheidener Beschleunigungsphasen ihre Reichweite und ihre Energieeffizienz unabhängig von der Geschwindigkeit stark in Mitleidenschaft ziehen. Was die Frage aufwirft, wie gut solche Fahrzeuge überhaupt zu dem innerstädtischen Verkehr passen – mit seinen ständigen und nur wenig antizipierbaren Fahrbedingungen mit vielen Beschleunigungs- und Abbremssituationen.

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Foto: Petra Bork / pixelio.de

 

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