Montag, 8. Mai 2017

Softies punkten bei Frauen erst nach dem Eisprung

Ein Mann, der sich eher zu den Softies und weniger zu den Machos zählt, was sein Äußeres betrifft, sollte sich seiner heimlich Auserwählten erst nach deren Eisprung nähern. Dann erst nämlich wechselt langsam die Vorliebe von Frauen für kernig-männliches Aussehen ihres Idealpartners auf ein eher androgynes bis weibliches. Oder er versucht sie alternativ von Anfang an zu nerven – mit Bewusstlosschwätzen non stop etwa – denn auch Stress verschiebt diese Vorliebe in Richtung Soft-Mann.

Die Vorliebe von Frauen für männliche Gesichter scheint über den Menstruationszyklus hinweg zu variieren und ist offensichtlich am stärksten ausgeprägt um den Eisprung herum. Eine Reihe von Hormonen hatten dabei bislang Forscher im Visier, um diese subtilen zyklischen Verschiebungen erklären zu können.

Darüber hinaus scheint aber die Neigung, sich mit männlich aussehenden Männern zu verpaaren, kontextabhängig zu sein. Speziell Stress, weiß man schon länger, verändert nachweislich die Partnerwahl sowohl bei Tieren als auch bei Menschen. Bisher war aber diese Auswirkung von Stress auf die Präferenz der Frauen für besonders männlich aussehende Partner noch weitestgehend unbekannt.

Um die hormonelle Grundlage und die Auswirkung von Stress auf die Vorliebe für männliche Gesichter zu untersuchen, haben Forscher aus Heidelberg und Zürich 52 gesunde junge Frauen ausgewählt, die den sogenannten Trier Social Stress Test (TSST) absolvieren mussten. Die zufälligen unterschiedlichen Phasen ihres Menstruationszyklus wurden dabei durch Bestimmung der Werte von Östradiol, Testosteron und Progesteron im Speichel bestimmt – und zusätzlich die Cortisolwerte, dem Hauptmarker für erlebten Stress.

Der Trierer Stresstest (TSST) besteht aus zwei Teilen: Zum einen müssen die Männer und Frauen vor Fremden eine 10-minütige Rede halten, zum anderen Kopfrechenaufgaben lösen. Anschließend bestimmten die Wissenschaftler die Konzentrationen an Cortisol und Noradrenalin im Blut der Probanden. (Pharmazeutische Zeitung)

Die Placebo-Variante des Testes besteht aus einer freien Rede und leichten Kopfrechenaufgaben – jeweils ohne stressendes "Publikum" und angstmachende "Prüfer".

Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen eher von männlich aussehenden Männern direkt vor dem Eisprung angezogen wurden, weniger in der Mitte der sich daran anschließenden Lutealphase. Hohe Östradiol-Pegel modulierten diese Präferenz für männliche Gesichter.

Auch bei Stress erlebten die Probandinnen eine Abnahme dieser Vorliebe für männliche Gesichter. Je mehr Cortisol Stress im Blut und Speichel freisetzte, desto mehr wurden Gesichter mit eher weiblichen Zügen bevorzugt.

Die Partnerwahl ist das wesentliche Ereignis der Reproduktion. Die vorliegenden Ergebnisse geben Auskunft über die Auswirkungen von Stress und von hormonellen Einflüssen auf diese alles entscheidende Wahl des Sexualpartners.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

Foto: aw / pixelio.de

 

 

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