Heißhunger-Attacken sind ein weitverbreitetes Phänomen, das einem gestörten Essverhalten vorausgeht, wie etwa übermäßiges Essen und Fressattacken. Dieser Heißhunger ist oft mit negativen Affekten, vorübergehenden Gemütserregungen verbunden, vor allem bei emotionalen Essern.
Jüngste Studien haben das Interesse an einer Theorie über die bewusst herbeigeführten Veränderungen dieser Affekte wiederbelebt: die Facial-Feedback-Hypothese.
Diese Theorie behauptet, dass mimische Gesichtsausdrücke solche affektiven Erfahrungen beeinflussen können. Angesichts der Beziehung zwischen negativen Affekten und Heißhunger-Attacken könnte ein solches Facial-Feedback ein Mittel zur Verringerung oder Verhütung solchen Heißhungers sein.
Prof. Dr. rer. nat. Alexandra Martin |
Ergebnis: Die Aktivierung des Mundwinkelhebers verhinderte das Auftreten von Heißhunger nach der Exposition mit schmackhaften Lebensmitteln. Heißhunger erhöhte sich nur in der Gruppe der Stirnrunzler.
Der Facial-Feedback-Effekt war dabei bei emotionalen Essern besonders ausgeprägt, was durch eine besonders signifikante Mäßigung des Heißhungers gekennzeichnet war. Bei Teilnehmern mit einem hohen Grad an emotionalem Essen wurde der Heißhunger in der Smily-Gruppe reduziert und in der Stirnrunzel-Gruppe verstärkt.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass mimische Ausdrücke Heißhunger-Attacken beeinflussen können. Bestehende Ansätze, die implizite Verhaltensänderungen über Facial-Feedback ansprechen, könnten so auch auf das Essverhalten übertragbar sein. Diese Methode könnte also bei der Veränderung einer dysfunktionalen Ernährung hilfreich sein, vor allem bei Personen, die zu emotionalem Essen neigen.
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