Dienstag, 16. Mai 2017

Helicobacter pylori, der Erreger von Magengeschwüren, hat immer noch mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung im Griff

Dass man Helicobacter pylori als den Verursacher für Magengeschwüre identifiziert hat, ist noch garnicht so lange her. Vielleicht liegt es ja daran, dass er nach wie vor mehr als die Hälfte der Menschen befallen hat. Oder lässt die westliche Welt, in der der Erreger nur (noch) etwa in einem Viertel der Bevölkerung anzutreffen ist, die Dritte Welt mal wieder mit ihren Problemen alleine?

Die Epidemiologie der Helicobacter pylori-Infektion hat sich mit der Verbesserung der Hygiene und Methoden der Tilgung verändert. Eine internationale Gruppe von Forschern mit deutscher Beteiligung hat jetzt eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse durchgeführt, um Veränderungen in der globalen Verbreitung der H. pylori-Infektion zu bewerten.

Sie haben dabei eine systematische Suche nach entsprechenden Forschungsarbeiten gestartet, die zwischen dem 1. Januar 1970 und dem 1. Januar 2016 veröffentlicht wurden.

Unter 14.006 in Frage kommenden Berichten identifizierten die Forscher 263 Volltext-Artikel über die Verbreitung der H. pylori-Infektion; 184 wurden in die endgültige Analyse mit Daten aus 62 Ländern aufgenommen.

Auf die einzelnen Kontinente heruntergebrochen, hatte Afrika insgesamt die höchste Prävalenz der H. pylori-Infektion (70,1%), während Ozeanien die niedrigste Verbreitungsrate (24,4%) hatte.

Unter den einzelnen Ländern variierte die Durchseuchung der Bevölkerung mit H. pylori von 18,9% in der Schweiz bis zu 87,7% in Nigeria.

Auf der Grundlage regionaler Schätzungen gab es im Jahr 2015 rund 4,4 Milliarden Menschen mit H. pylori-Infektion weltweit. Das ist mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung.

Diese Daten könnten in der Entwicklung von maßgeschneiderten Strategien für die globale Tilgung verwendet werden.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

 

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