Montag, 12. Juni 2017

Einwanderungsländer machen Einwanderung nicht besser

Macht es Einwanderung erfolgreicher, wenn sich Deutschland als Einwanderungsland begreift? Der Blick über den Atlantik lässt daran zweifeln. Die USA, das Einwanderungsland schlechthin zeigt, dass Einwanderung wohl immer auch Probleme bereitet, die mit der Rasse und der Ethnie der Einwanderer einhergehen. Das lässt sich an den unterschiedlichen Einkommensverhältnissen ablesen und vor allem am Vergleich der Einkommen der ersten, zweiten und dritten Generation dieser Bevölkerungsgruppen.

Eine aktuelle Studie aus Köln und Tel Aviv, Israel, beschäftigte sich jetzt mit Verlust (oder Gewinn) des verdienten Einkommens unter vier Gruppen von Immigranten der ersten und zweiten Generation (Weiße, Hispanics, Schwarze und Asiaten) in den Vereinigten Staaten.

Die Daten wurden im Rahmen einer entsprechenden Bevölkerungsumfrage aus dem Jahr 2013 (ASEC CPS) gewonnen.

Die Analyse der männlichen Erwerbsbevölkerung (Alter 24-65 Jahre) zeigte, dass in der ersten Generation alle vier Gruppen bei der Erreichung des Einkommens im Vergleich zur dritten Generation gebürtiger Weißer benachteiligt sind. Dieser Nachteil ist am wenigsten unter den weißen Immigranten ausgeprägt und am stärksten bei Schwarzen und hispanischen Einwanderern.

Weitere Analysen der Forscher aus Israel zeigten, dass das Einkommen der Weißen der zweiten Generation aktuell das der Weißen der dritten Generation übertrifft.

Im Gegensatz dazu sind die nicht-weißen Gruppen der zweiten Generation bei der Erreichung des Einkommens im Vergleich zu den Weißen der dritten Generation im Nachteil. Die zweite Generation der Nicht-Weißen verdient im Vergleich zur dritten Generation der gleichen ethnischen Herkunft weniger.

Die länderspezifische Analyse zeigte einige aussagekräftige Unterschiede im Einkommensgewinn bzw. Einkommensverlust innerhalb der großen ethnischen Gruppen: Während beispielsweise weiße Immigranten aus Westeuropa und Großbritannien Einkommensgewinne generierten, erfuhren alle Nicht-Weißen-Gruppen (außer den Indianern) Verluste.

Die Ergebnisse deuten insgesamt darauf hin, dass Rasse und Ethnien weiterhin eine wichtige Rolle auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt spielen.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

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