Montag, 12. Juni 2017

Männer hält die Freude an Bewegung in Bewegung, Frauen eher der Team-Spirit

Jetzt ist es also raus: Wer Spaß und Freude an körperlicher Aktivität hat, betreibt nicht nur bereitwilliger Sport, sondern neigt auch dazu, sich darin stärker zu fordern als Sportunwillige. Diese Binsenweisheit ist seit einer aktuellen wissenschaftlichen Studie aus Greifswald jetzt amtlich. Aber, Überraschung!: Das gilt nur für Männer. Frauen dagegen scheinen Sport weniger aus physiologischen denn aus psychosozialen Gründen zu genießen, wobei sozialer Kontakt und Teamgeist während der körperlichen Aktivitäten im Vordergrund stehen.

Wir alle wissen: Menschen mit regelmäßiger körperlicher Aktivität haben einen Vorteil, was Herz-Kreislauf-Erkrankungen betrifft. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt dafür körperliche Betätigungen im moderaten bis hohem Intensitäts-Bereich.


Und trotzdem: Menschen mittleren Alters sitzen zu viel und bewegen sich nicht genügend.

Die körperliche Aktivität ist grundsätzlich ein wichtiger Faktor für die Erhaltung der Gesundheit, nicht nur für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Dabei ist das Vergnügen an körperlicher Betätigung von wesentlicher Bedeutung, um Personen zu motivieren, sich überhaupt in einer körperlichen Aktivität zu engagieren.

Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann
Forscher aus Greifswald untersuchten jetzt erstmals, ob das wirklich so ist und ob der von den Probanden angegebene Genuss an ihrer Körperertüchtigung in einer objektiv messbaren Beziehung zur Intensität der ausgeübten körperlichen Aktivitäten steht.

Mit Personen im Alter von 40 bis 75 Jahren wurde dazu zwischen 2012 und 2013 ein Herz-Kreislauf-Training durchgeführt. Die Forscher baten 255 Teilnehmer, ein Beschleunigungsmessgerät an 7 aufeinanderfolgenden Tagen durchgehend zu tragen. Danach forderten sie die Teilnehmer auf, die 18 Punkte eines Fragebogens zu beantworten, die Rückschlüsse auf die Höhe ihrer Freude an der körperlichen Aktivität zuließen. Dann wurden die täglichen Zeiten der Aktivitäten im moderaten bis hohen Intensitäts-Bereich ermittelt und zum empfundenen Genuss an diesen Aktivitäten in Beziehung gesetzt.

Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 56,3 ± 9,7 Jahre, 41,0% waren männlich. Die durchschnittliche Dauer der moderaten bis erhöhten Aktivitäten betrug 44,4 ± 27,3 Minuten pro Tag. (Die der leichten Aktivitäten etwa 220 ± 57,2 min/Tag).

Ergebnis: Die Forscher fanden eine positive Beziehung zwischen moderater bis erhöhter Aktivität und der Freude an diesen körperlichen Aktivitäten. Allerdings nur bei den männlichen Teilnehmern.

Zwischen moderaten bis hohen Aktivitätseinheiten, die mehr als zehn Minuten am Stück dauerten, und dem empfundenen Genuss an diesen körperlichen Betätigungen fanden die Forscher jedoch keine signifikante Beziehung.

Trotzdem halten sie die empfundene Freunde an Bewegung für ein nützliches Werkzeug, um die objektiv messbare körperliche Aktivität zu erhöhen – speziell an solchen eher sporadischen Aktivitäten, die leichter in den Alltag integrierbar sind als längere Trainingseinheiten.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...