Prof. Dr. Stefan Fries |
Studie 1 untersuchte die Verknüpfung zwischen Wertorientierung und Prokrastination (Saumseligkeit; welch hübsches Wort) auf einer allgemeinen Ebene und konnte zeigen, dass Menschen mit hohem Aufschiebe-Potential eine allgemein niedrige Leistungbereitschaft haben und dem Wohlbefinden hohe Werte zuordnen.
Studie 2 untersuchte die Verbindung zwischen Selbstbestimmung und dem Aufschieben Aktivitäten über den Tag hinweg. Eine niedrige Selbstbestimmung stand dabei im direkten Zusammenhang mit einem geringen Grad an Vollendung von Aktivitäten und dem Aufschieben im Allgemeinen.
Schließlich untersuchte Studie 3 die Verbindung zwischen den Wertvorstellungen und der politischen Orientierung auf der einen Seite und die persönliche Wahrnehmung und Einordnung des Aufschiebens auf der anderen. Einzelpersonen, die moderne, konservative Werte begünstigten, waren eher dazu geneigt, sich akademisches Aufschieben als persönliches Versagen zuzuschreiben, während Individuen, die postmoderne, liberale Werte billigten, dem akademischen Aufschieben eher situationsbedingte Ursachen zuschrieben.
Vor diesem Hintergrund befürworten die Bielefelder Forscher eine weniger normative Sicht auf das Phänomen der Prokrastination und empfehlen eine durch (zusätzliche) Motivation bestimmte Intervention (z.B. durch eine entsprechende Zielauswahl) anstelle einer vom (eisernen) Willen inspirierte Intervention (z.B. durch Zielimplementierung), um eine Aufschieberitis zu verhindern.
Hier geht es zur Originalveröffentlichung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen