Ein wachsender Anteil der Menschen folgt inzwischen einer vegetarischen Ernährung. Bisher war jedoch wenig darüber bekannt, ob und wie sich möglicherweise individuelle Persönlichkeitsunterschiede auf eine vegetarische Ernährung auswirken.
Dr. Tamara Pfeiler |
In Studie 1 wurde noch eine strenge Definition von Vegetariern verwendet, in Studie 2 die Definition aber laxer gehandhabt, um auch Personen einbeziehen zu können, die nur überwiegend einer vegetarischen Ernährung folgen.
Der Anteil von selbst definierten Vegetariern unter den Probanden betrug 2,74% in Studie 1 und 5,97% in Studie 2. Die Teilnehmer beider Studien, die weiblich, jünger und gebildeter waren, ernährten sich eher vegetarisch. Vegetarier der Studie 2 hatten zudem höhere Einkommen als Fleischesser.
Die Forscher fanden auch Unterschiede zwischen Vegetariern und Fleischessern in Bezug auf Persönlichkeitsmerkmale, politische Einstellungen und gesundheitsbezogene Variablen. Entsprechende Regressionsanalysen zeigten einen eindeutigen Effekt von folgenden sozio-demographischen Variablen auf das Essverhalten der Studienteilnehmer: Offenheit für Erfahrungen (Studien 1 und 2), Gewissenhaftigkeit (Studie 1), Vertrauen (Studie 2), Konservatismus (Studien 1 und 2) und politisches Interesse (Studium 1).
Einzelpersonen mit höherer Punktzahl in Offenheit und politischem Interesse hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit, Vegetarier zu sein, während Leute mit höherer Punktzahl in Gewissenhaftigkeit und Konservatismus eine geringere Wahrscheinlichkeit hatten, Vegetarier zu sein.
Die Forscher schließen daraus, dass es grundsätzliche individuelle Unterschiede zwischen Vegetariern und Fleischesser bezüglich ihres sozio-demographischen Verhaltens, ihrer Persönlichkeitsmerkmale und ihrer politischen Einstellungen gibt.
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