Montag, 18. September 2017

Hiobsbotschaft für Weizenbiertrinker: keine Gerste, kein glücklich machendes Hordenin

Hordenin, ein Inhaltsstoff von Gerstenmalz und Bier. Es gibt Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, die machen glücklich. Hordenin gehört offensichtlich dazu. Es macht vielleicht nicht glücklich, aber zufrieden. Das gute Gefühl wird dabei (natürlicherweise) durch den Neurotransmitter Dopamin ausgelöst: Verlockende Lebensmittel aktivieren Gehirnareale des Belohnungszentrums, in denen Andockstellen für dieses Dopamin zu finden sind.

Prof. Dr. Monika Pischetsrieder
Forscher aus Erlangen suchten jetzt am Computer mithilfe des sogenannten virtuellen Screenings einen Stoff, der dieselben Andockstellen im Belohnungszentrum des Gehirns findet. Unter 13.000 Moleküle identifizierten sie 17 Treffer.

Die vielversprechendsten Testergebnisse zeigte dabei die Substanz Hordenin, ein Inhaltsstoff von Gerstenmalz und Bier.


Genau wie Dopamin aktiviert Hordenin zwar dieselbe Andockstelle , aber mit einem wichtigen Unterschied: Er funktioniert über einen anderen Signalweg. Hordenin aktiviert den Rezeptor im Gegensatz zu Dopamin ausschließlich über sogenannte G-Proteine, was zu einem nachhaltigeren Effekt auf das Belohnungszentrum führen könnte.

Ob allerdings die im Bier enthaltenen Mengen für eine spürbare Beeinflussung des Belohnungszentrums ausreichend sind, muss erst noch erwiesen werden. Insgesamt deuten die Ergebnisse aber darauf hin, dass Hordenin zum stimmungssteigernden Effekt von Bier beitragen könnte.

 

 

FAU-Forscher Thomas Sommer entnimmt eine Bierprobe. Nach der Aufbereitung wird der Hordeningehalt der Probe mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie mit gekoppelter Massenspektrometrie untersucht.

Hier geht es zur Pressemitteilung von idw-online:

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

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