Freitag, 15. September 2017

Menopause: Mit den Hormonen geht die Fähigkeit des Gedanken- und Gefühlelesens

Die weibliche Überlegenheit in Sachen "Mindreading from the Eyes" vermindert sich nach der Menopause und erreicht das niedrige Männerniveau. Zumindest in der deutschen Bevökerung. Schuld sollen die Hormone sein. Wie es um Ihre Fähigkeiten in Sachen Erkennen von Stimmungen in Ihrem Gegenüber steht, kann ein Test zeigen (siehe unten).

Die "Theory of Mind" (ToM), auch Native Theorie genannt, ist für erfolgreiche soziale Interaktionen essentiell, da es das Verständnis des mentalen Zustands einer anderen Person und die Vorhersage von derem zukünftigen Verhalten ermöglicht. Da eine affektive (die Gemütserregungen betreffende) Information durch den Blick vermittelt wird, ist der "Reading the Mind in the Eyes" Test (RMET) ein häufig verwendetes Werkzeug für die Beurteilung von ToM.

Eine erste Studie auf diesem Gebiet, sollte jetzt die Abhängigkeit dieser Fähigkeit vom Geschlecht und Alter untersuchen. Forscher aus Leipzig und Cambridge stellten dafür eine Gruppe von Probanden im Alter von 19 bis 79 Jahren zusammen, die staristisch die deutsche Bevölkerung repräsentierte. Da diese RMET-Fähigkeiten im Vorfeld gezeigt haben, dass sie für hormonelle Veränderungen empfindlich sind, war der Effekt des Geschlechtes vor und nach der Menopause (Cut-off-Alter: 45) von besonderem Interesse.

Die Testgruppe umfasste 1603 Teilnehmer der LIFE-Studie.

Die Forscher fanden signifikante Auswirkungen von Geschlecht und Alter auf die RMET-Leistung. Ältere Erwachsene erwiesen sich jüngeren Erwachsenen als unterlegen. Die Effekte blieben auch dann stabil, wenn man andere kognitive Fähigkeiten betrachtete.

Frauen im Alter von 45 Jahren und jünger übertrafen zwar Männer in diesen Fähigkeiten deutlich, der Leistungsunterschied zwischen Frauen und Männern schrumpfte aber jenseits von 45 wieder.

Fazit:

Sowohl Männer als auch Frauen zeigen einen Rückgang des affektiven ToM mit zunehmendem Alter. So zeigt sich, dass ältere Erwachsene besondere Probleme damit haben, komplexe emotionale Inhalte aus dem Blick ihres Gegenübers zu erkennen. Die Daten der Studie deuten außerdem darauf hin, dass die anfängliche weibliche Überlegenheit in Mind-Reading-Fähigkeiten nach der Menopause weitestgehend wieder verlorengeht, vermutlich aufgrund von Veränderungen in der Konzentration der im Blut zirkulierenden Hormone.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

Wer wissen will, wie gut er im "Augen lesen" ist, kann hier einen Test absolvieren.

 

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