Freitag, 3. November 2017

Der weibliche Orgasmus: Es gibt ihn also doch!?

Ein Orgasmus macht uns "high", wer wüsste das nicht? Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn bei diesem Akt werden Endocannabinoide freigesetzt, die das Belohnungssystem in unserem Gehirn in Gang setzen. Das haben Forscher jetzt Dank der willigen Mithilfe von Männern und Frauen herausgefunden, die dafür "Hand an sich gelegt haben" – bis zum "Höhepunkt".


Stand der Forschung ist, dass Endocannabinoide entscheidend für die Belohnung von Verhaltensweisen wie Essen, körperliche Bewegung und soziale Interaktionen sind. Auch wurde die aktive Rolle von Endocannabinoiden im Sexualverhalten von Säugetieren aufgrund des Einflusses von Cannabinoid-Rezeptoragonisten und -antagonisten auf die sexuelle Aktivität von Nagetieren vorgeschlagen.

Die Beteiligung solcher Endocannabinoiden am menschlichen Sexualverhalten wurde jedoch bislang nicht untersucht.

In einer aktuellen Studie haben Forscher aus Hamburg, Mainz und München deshalb jetzt den Plasma-Endocannabinoidspiegel vor und nach der Masturbation von gesunden männlichen und weiblichen Probanden untersucht – zusammen mit den Wirkstoffen 2-Arachidonoylglycerin (2-AG), Anandamid, den Endocannabinoid-ähnlichen Lipiden Oleoylethanolamid und Palmitoylethanolamid, Arachidonsäure und Cortisol.

  • In einem ersten Test wurden die Endocannabinoid- und Cortisolspiegel vor und nach der Masturbation bis zum Orgasmus gemessen.
  • In Test 2 untersuchten ie Forscher anschließend das Masturbieren bis zum Orgasmus unter den Kontrollbedingungen eines einfach verblindeten, randomisierten Crossover-Designs. Das bedeutet, dass die Blutproben von Mitarbeitern gemessen und ausgewertet wurden, die nicht wussten, von welchen Probanden diese Proben stammten.

Das Belohnungszentrum belohnt uns für einen Orgasmus

 

In Test 1 erhöhte die Masturbation bis zum Orgasmus signifikant die Plasmaspiegel des Endocannabinoids 2-AG, während die Werte von Anandamid, Oleoylethanolamid, Palmitoylethanolamid, Arachidonsäure und Cortisol unverändert blieben.

Auch in Test 2 führte das Masturbieren bis zum Orgasmus, nicht aber die Kontrolle, zu einem signifikanten Anstieg der 2-AG-Spiegel. Interessanterweise fanden die Forscher im Test 2 auch einen signifikanten Anstieg von Oleoylethanolamid.

Endocannabinoide spielen demnach offensichtlich eine wichtige Rolle im Zyklus der sexuellen Reaktion, was künftig zum Verständnis und zur Behandlung von sexuellen Dysfunktionen beitragen könnte.

Die genaue Rolle der Endocannabinoid-Freisetzung als Teil des sexuellen Reaktionszyklus und die biologische Bedeutung des Befundes sollten jetzt weiter untersucht werden.

Die Daten untermauern die Hypothese der Forscher, dass die 2-AG-Freisetzung eine wichtige Rolle im Belohnungssystem des menschlichen Gehirns bei sexueller Erregung und bei einem Orgasmus spielt.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

(Anm. d. Bloggers: Ist dies jetzt jetzt ein Beweis dafür, dass sich Forscher, die den weiblichen Orgasmus für ein (frommes) Märchen (von Frauen) halten, weil evolutionär angeblich völlig überflüssig und deshalb sinnlos, getäuscht haben? Offensichtlich ja, es sei denn, auch unser Belohnungssystem wäre keine unbestechliche Instanz.)

Dass durch Cannabis (Marihuana) ein Orgasmus nicht nur leichter erreicht werden kann, sondern auch länger und intensiver empfunden wird, ist nicht nur unter Konsumenten ein offenes Geheimnis, auch Wissenschaftler wissen das. Hier weiterlesen:

 

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