Fallstudien deuten darauf hin, dass die Steuermoral mit der Höhe des Einkommens und der Höhe der Besteuerung dieses Einkommens abnimmt.
Susanna Grundmann |
Zu jeder Aufgabe warfen die Probanden einen Würfel, dessen Augenzahl den Steuersatz für den Lohn der Aufgabe bestimmte, der dem Studienleiter mitgeteilt werden musste. Dieser Vorgang gab den Teilnehmern die Gelegenheit zu betrügen.
Ergebnis: Die Steuermoral verringerte sich mit der Höhe des Aufwands der Aufgabe, wofür durchaus eine ethische Rechtfertigung gefunden werden könnte, verringerte sich aber auch mit dem zeitlichen Aufwand der Aufgabe, was ethisch weniger gerechtfertigt scheint.
Die Forscher erhöhten in ihrer Studie schließlich auch die gesamte Bandbreite der Steuersätze. Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht veränderte sich die Steuermoral der Teilnehmer bei dieser allgemeinen Erhöhung der Steuersätze nicht weiter.
Die Ergebnisse der Studie werden am besten durch einen psychologischen Zwang erklärt, der reiche Leute dazu bringt, mehr zu betrügen als Leute mit geringerem Einkommen. Dieser Zwang scheint weder mit den Idealen fairen Verhaltens in Verbindung zu stehen, die in bisherigen Theorien der Verteilungsgerechtigkeit vorherrschen, noch mit den absoluten Steuersätzen.
Hier geht es zur Originalveröffentlichung
Die Steuertricks der Reichen: Panama-Papers:
Die Steuertricks der Reichen: Paradise-Papers
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen