Die Wissenschaft hat vor kurzem begonnen zu prüfen, ob die nichtinvasive Stimulation des Gehirns mit einem schwachen und schmerzlosen elektrischen Strom (transkranielle elektrische Stimulation, tES) physiologische und kognitive Prozesse fördert. Einige Studien fanden heraus, dass tES schwache, aber positive Auswirkungen auf die Gehirnphysiologie, Kognition und Leistung hat, und haben deshalb ein großes öffentliches Interesse geweckt.
Forscher aus Trier und Graz in Österreich präsentierten jetzt den ersten metaanalytischen Nachweis der ihrer Hypothese, dass tES in einer Lernphase effektiver ist als tES in der Phase der Anwendung des Erlernten (Leistungsphase bzw. Testphase).
Die Meta-Analyse umfasste 246 Effektgrößen aus Studien zu Sprachkompetenz oder mathematischer Kompetenz. Die Wirkung von tES war stärker, wenn die Stimulation während einer Lernphase verabreicht wurde, im Vergleich zu der der anschließenden Abhörphase verabreichten Stimulation.
Der Gesamteffekt war stimulationsdosisabhängig und, wie in einer früheren Metaanalyse schon festgestellt, nur für die anodische Stimulation und nicht für die kathodische Stimulation signifikant.
Die Ergebnisse der Studie liefern somit Hinweise auf die Modulation der langfristigen synaptischen Plastizität durch tES im Zusammenhang mit praxisrelevanten Lernaufgaben und verdeutlichen damit die Notwendigkeit die Wirksamkeit von tES in Bildungseinrichtungen systematisch einzuschätzen.
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Abbildung: Was das Helferlein für Daniel Düsentrieb war, wird vielleicht die tES für Schüler von heute
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