Dienstag, 6. März 2018

Neuer Therapieansatz: Der Agoraphobie und Angststörung davonlaufen

Eine expositionsbasierte kognitive Verhaltenstherapie ist wirksam bei einer Agoraphobie und einer Panikstörung. Hinein in die Angst machende Situation ist also der Königsweg heraus aus diesen schwerwiegenden Erkrankungen. Aber die postiven Ergebnisse dieser Therapie stellen sich oft zeitverzögert ein, bei manchen Patienten ist sie sogar unwirksam. Ein gleichzeitig moderat-intensives Lauftraining kann die Therapieerfolge deutlich beschleunigen und verbessern.

Eine expositionsbasierte kognitive Verhaltenstherapie (eb-CBT) ist aktuell der psychotherapeutische Ansatz Nr. 1 bei Angststörungen. Die Wirksamkeit dieser Therapie kann jedoch durch eine Verzögerung des Wirkungseintritts begrenzt sein, und eine beträchtliche Anzahl von Patienten spricht nicht ausreichend auf die Behandlung an.

In diesem Zusammenhang erwies sich aerobes Training als wirksam bei der Verringerung der klinischen Angst sowie bei der Verbesserung einer störungsspezifischen CBT bei einigen psychischen Störungen.

Prof. Dr. Andreas Ströhle
Forscher in Berlin untersuchten daher jetzt die Wirkung von aeroben Übungen als Ergänzung zu einer eb-CBT bei einer Panikstörung und einer Agoraphobie (PD/AG).

77 Patienten mit PD/AG führten ein 30-minütiges Laufbandtraining mit mäßiger oder niedriger Intensität durch (70% oder 30% der maximalen Sauerstoffaufnahme [VO 2max]) vor fünf Sitzungen im Rahmen einer standardisierten siebenwöchigen CBT.

Zu Beginn, nach Abschluss der Behandlung und sechs Monate nach der Behandlung (Follow-up) wurde die spezifischen Psychopathologie der Probanden mithilfe entsprechender Fragebögen eingeordnet:

Alle Patienten erfuhren eine signifikante Verbesserung ihrer Symptome schon direkt nach den fünf Sitzungen, aber wiederholte Messungen der Varianz fanden einen Trend zu einer signifikanten Zeit × Gruppen-Interaktion in der Ham-A zugunsten der moderaten intensiven Übungsgruppe.

Dieser Trend verschwand jedoch bei der Nachuntersuchung (Follow up), da sich auch die Laufgruppe mit geringer Intensität in der Ham-A schließlich signifikant verbesserte.

Interpretation der Forscher: Die Ergebnisse deuten wohl darauf hin, dass speziell moderat-intensive körperliche Aktivitäten einen beschleunigenden Effekt auf eine expositionsbasierte kognitive Verhaltenstherapie für Agoraphobie und Panikstörung haben.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

Zusammenhang zwischen maximaler Sauerstoffaufnahme und Pulsfrequenz: hier

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...