Donnerstag, 18. Oktober 2018

Passivrauchen bedroht weiterhin unsere Kinder

Urin lügt nicht: Die Konzentration von Cotinin im Urin beweist, dass mehr als 60 Prozent der Kinder Israels zuhause Passivrauchen ausgesetzt sind. Aber weniger 40 Prozent der Eltern geben zu, dass sie ihre Kinder dieser Gefahr für Leib und Leben aussetzen. Speziell in ärmeren Haushalten sind Kinder dem Passivrauchen ausgesetzt.

Passivrauchen verursacht bei Säuglingen und Kindern häufigere und schwerere Asthmaanfälle, Atemwegsinfektionen, Ohrinfektionen und vermehrt den plötzlichen Kindstod. Das Ziel einer aktuellen Studie von Forschern aus Deutschland und Israel war es, die Exposition der Kinder in Israel (im Alter von 4 bis 11 Jahren) mithilfe von Messungen von Cotinin im Urin zu messen, um die Expositionsniveaus mit anderen internationalen Populationen zu vergleichen und Indikatoren von Passivrauchen bei Kindern in Israel zu bewerten.

Cotinin ist ein Abbauprodukt von Nikotin mit einer langen Halbwertszeit. (mehr dazu hier:)

Methoden

Eine Teilgruppe von Kindern, die 2015-2016 am Nationalen Gesundheits- und Ernährungssurvey (RAV-MABAT) teilnahmen, wurde zur Teilnahme an der Zweiten Israel-Biomonitoring-Umfrage eingeladen. Die Forscher analysierten dabei die Konzentrationen von Cotinin und Kreatinin im Urin bei 103 Kindern.

Zusätzlich wurden die Eltern der Kinder in der Studie persönlich über das dem Passivrauch Ausgeliefertsein ihrer Kinder – zu Hause und in anderen Umgebungen – sowie über die soziodemografischen Verhältnisse der Familien befragt. Die Forscher berechneten Kreatinin-adjustierte und nicht adjustierte Mittelwerte von Cotinin im Urin und analysierten die Beziehungen zwischen soziodemografischen Variablen und von den Eltern berichtete Exposition auf Zigarettenrauch

Ergebnisse

Basierend auf der Kreatinin-Messung im Urin waren über 60% der Kinder Zigarettenrauch ausgesetzt (im Vergleich zu weniger als 40% basierend auf den Aussagen der Eltern). Die lineare Regression zeigte einen positiven Zusammenhang zwischen der Cotinin-Konzentration im Urin und der berichteten Zigarettenrauch-Exposition. Die mittlere Cotinin-Konzentration bei Kindern, deren Eltern berichteten, dass sie zu Hause Zigarettenrauch ausgesetzt sind, war signifikant höher (5,1 μg / l) als die Konzentration bei Kindern, deren Eltern berichteten, dass sie zu Hause keinem Zigarettenrauch ausgesetzt sind (1,6 μg / l). Es gab eine inverse Beziehung zwischen dem gesamten Familieneinkommen und der Cotinin-Konzentration im Urin.

In einem multivariablen Modell, das um ethnische Zugehörigkeit und andere Faktoren bereinigt wurde, war das Familieneinkommen ein signifikanter Prädiktor für den Cotininspiegel im Urin. Die geometrischen Mittelwerte der Kreatinin-Konzentrationen waren bei Kindern in der aktuellen Studie höher als bei Kindern in Kanada und ausgewählten europäischen Ländern.

Schlussfolgerungen

Die Forscher fanden Hinweise auf eine weit verbreitete Exposition gegenüber Zigarettenrauch bei Kindern in der Studie. Es ist deshalb dringend notwendig, Kinder in Israel vor Passivrauchen zu schützen.

Hier und hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

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