Ziel einer aktuellen Studie von Forschern aus Berlin und Greifswald war es, geschlechtsspezifische Aspekte des Zusammenhangs zwischen Vitamin-D-Insuffizienz und niedriger Muskelmasse sowie zwischen Vitamin-D-Insuffizienz und dem Phänomen der Gebrechlichkeit zu untersuchen.
Studiendesign
Insgesamt 1.102 Teilnehmer (51% Frauen) aus der Berliner Altersstudie II wurden in diese Querschnittsstudie einbezogen. Vitamin-D-Insuffizienz wurde dabei als eine Konzentration von 25-(OH)-Vit-D im Blut von weniger als 50 nmol/l definiert. Die Muskelmasse wurde mit der Dual-Energie-Röntgenabsorptiometrie gemessen und durch den BMI korrigiert. Eine zu niedrige Muskelmasse (Sarkopenie) wurde gemäß den Projektkriterien der Foundation for the National Institutes of Health (FNIH) als ein Verhältnis von Muskelmasse zu BMI kleiner als 0,789 bei Männern und kleiner als 0,512 bei Frauen definiert. Die Gebrechlichkeit wurde gemäß den Fried-Kriterien bewertet.Ergebnisse
In einer Risikofaktor-angepassten Analyse wurde die Assoziation der Vitamin-D-Insuffizienz signifikant durch das Geschlecht beeinflusst. Männer mit Vitamin-D-Insuffizienz hatten eine 1,8-fach höhere Wahrscheinlichkeit, eine niedrige Muskelmasse zu haben, ohne dass eine Verbindung zwischen Vitamin-D-Insuffizienz und einer niedrigen Muskelmasse bei Frauen bestand. Teilnehmer mit einer Vitamin-D-Insuffizienz, sowohl Frauen als auch Männer, hatten eine um 1,5 höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie sich im Zustand der Vorgebrechlichkeit bzw. der Gebrechlichkeit befanden.Schlussfolgerungen
Vitamin D spielt möglicherweise eine wichtige Rolle beim Verlust der Muskelmasse bei Männern, nicht jedoch bei Frauen, und könnte ein biologischer Marker für einen ungünstigen Alterungsprozess sein, der mit einer frühen Entwicklung von Gebrechlichkeit verbunden ist, jedoch unabhängig vom Geschlecht ist.Hier und hier geht es zur Originalveröffentlichung
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