In einer aktuellen Veröffentlichung befasst sich Prof. Dr. Holger Strulik, Forscher in Göttingen, mit Übergewicht und Fettleibigkeit und ihre Auswirkungen auf die Anhäufung von Gesundheitsdefiziten und auf die Langlebigkeit in einem von ihm entwickelten Lebenszyklusmodell.
Die individuellen Entscheidungen eines Menschen werden als partielle Kontrolle der impulsiven Wünsche eines kurzfristigen Selbst (des limbischen Systems) durch ein rational vorausschauendes langfristiges Selbst (der präfrontale Kortex) verstanden. Das kurzfristige Selbst strebt dabei eine sofortige Befriedigung durch den Konsum von Lebensmitteln und anderen Gütern an. Das langfristige Selbst dagegen wägt die Konsequenzen des Essverhaltens in Bezug auf Gewichtszunahme und Gesundheit sowie Übungen zum Abnehmen ab, investiert Geld in die Verbesserung der Gesundheit und die damit einhergehnede Einsparung von Gesundheitsausgaben im Alter.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass unvollkommene Selbstkontrolle die durchschnittliche Lebensdauer um bis zu fünf Jahre verringert.
Strulik verwendet sein Modell, um die Rolle der Selbstkontrolle, des Einkommens, der Lebensmittelpreise, der Energiedichte und des medizinischen Fortschritts bei der Erklärung der Fettleibigkeit zu analysieren und einen Test zu entwickeln, ob Fettleibigkeit eher durch übermäßiges Verlangen nach Nahrung oder mangelnde Selbstkontrolle ausgelöst wird.
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Abbildung von pixabay.com
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