Montag, 3. Dezember 2018

Wie Wohnlärm die psychische Gesundheit angreift

Lärm ist mit schlechter psychischer Gesundheit verbunden. Dass dies so ist, ist unstrittig, doch wie das geschieht, nicht. Bulgarische Studenten gaben jetzt in einer Studie gezielt Auskunft und brachten so Licht auf die entsprechende Kausalkette. Die gefundenen Hauptverantwortlichen: die empfundene Belästigung durch Lärm und die Erholungsqualität des Wohnviertels. Die Luftverschmutzung hatte im Gegensatz zu Wohnlärm nur eine indirekte Wirkung auf die psychische Gesundheit.

Hintergrund


In den letzten Jahren sind die ykenntnisse über mögliche Zusammenhänge zwischen Umweltlärm sowie Luftverschmutzung mit psychischen Störungen gewachsen, sind aber immer noch nicht abschließend gewürdigt. Ziel einer aktuellen Studie von Forschern aus Deutschland und Bulgarien war es deshalb , jetzt die Zusammenhänge zwischen Wohnlärm und Luftverschmutzung sowie der allgemeinen psychischen Gesundheit bei jungen Erwachsenen mit Fokus auf die ihnen zugrundeliegenden Prozesse zu untersuchen.

Methoden

Die Forscher testeten dazu 720 Studenten (18-35 Jahre) der Universität der Stadt Plovdiv, Bulgarien. Der Wohnlärm und die Luftverschmutzung (gemessen wurde NO2) wurden anhand von Landnutzungsregressionsmodellen an der Wohnadresse des jeweiligen Teilnehmers gemessen. Die allgemeine psychische Gesundheit taxierten die Forscher mithilfe einer Kurzform des Allgemeinen Gesundheitsfragebogens. Dabei berücksichtigten sie die folgenden mutmaßlichen Mediatoren: Belästigung durch Umweltverschmutzung, Schlafstörungen, Lebensqualität der Wohnumgebung, sozialer Zusammenhalt in der Nachbarschaft und körperliche Aktivität in der Freizeit.

Ergebnisse

Die Forscher beobachteten einen Zusammenhang zwischen höherem Wohnlärm und psychischer Gesundheit, in der die Belästigungen in der Umgebung und die Lebensqualität der Wohnumgebung als wichtige Mediatoren auftraten.

Erstens war Wohnlärm mit einer höheren (Lärm)Belästigung verbunden und dadurch mit geringerer Wohn- und Erholungsqualität, und dann wiederum mit geringerer körperlicher Aktivität – und über diese Kausalkette schließlich mit der psychischen Gesundheit.

Gleichzeitig wurde eine höhere Belästigung mit einer höheren Schlafstörung und damit mit höheren psychischen Gesundheitsproblemen assoziiert.

NO2 zeigte dagegen keine direkten Zusammenhang mit psychischer Gesundheit, aber war indirekt durch höhere Belästigung, geringere Erholungsqualität und geringere körperliche Aktivität indirekt damit verbunden.

Fazit

Die Forscher fanden Hinweise, dass erhöhter Wohnlärm durch eine direkte Kausalketten mit psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden kann. Die Luftverschmutzung ist dagegen nur indirekt mit der psychischen Gesundheit verbunden.

Hier und hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

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