Dienstag, 12. Februar 2019

Kurzsichtigkeit – EBooks können sie verhindern



Immer mehr Menschen sind kurzsichtig. In Asien sind das schon 90 Prozent der Kinder und Jugendliche. Tendenz steigend. Eine zufällige Entdeckung eines Tübinger Forschers hat jetzt offensichtlich das Zeug dazu, zu erklären, wie diese Kurzsichtigkeit entsteht.



Kurzsichtig bedeutet, dass der Augapfel länger als normal ist und der Brennpunkt der Linse nicht mehr auf die Netzhaut fällt: Das Bild ferner Gegenstände wird deshalb unscharf.

Prof. Dr. Frank Schaeffel am Forschungsinstitut für Augenheilkunde fand jetzt heraus, dass die sogenannten Off-Zellen dann besonders gereizt werden, wenn sich das Auge auf etwas Dunkles, umgeben von einer hellen Umgebung, richtet. Schwarze Buchstaben auf weißem Grund, etwa. Bei den sogenannten On-Zellen ist es umgekehrt: Reizung bei hellen Stellen auf dunklem Grund.

Bei Probanden, die normale Texte lasen (schwarz auf weiß,) verdünnten sich schon nach wenigen Minuten die Blutgefäße im Auge, ein deutlicher Hinweis auf ein Längenwachstum des Augapfels. Ein Alarmsignal für eine kommende Kurzsichtigkeit.

Die Evolution hat das Auge auf eine symmetrische Reizung von On- und Off-Zellen adaptiert, die sich bei der Betrachtung natürlicher Umgebungen ergibt, die sich dem Auge als ausgewogene Mischungen von dunklen Linien auf hellem Grund und hellen Linien auf dunklem Grund zeigt.
Unsymmetrisch wird die Reizung in unserer modernen Arbeits-und-Ausbildungs-Welt aufgrund unserer Vorliebe, Texte in Schwarz auf Weiß zu konsumieren.

Das Schöne an Schaeffels Forschung ist, dass er gleich mit der Aufklärung der Entstehung von Kurzsichtigkeit auch eine Therapie mitliefern konnte, wie man dieser Kurzsichtigkeit Einhalt gebieten kann. Denn als er Probanden weiße Texte auf dunklem Grund lesen ließ, zeigte sich, dass sich die Aderhaut der Augen verdickte: Das Längenwachstum wurde also gehemmt.

Daraus lässt sich für uns aufmerksame Leser das Folgendes ableiten: Wer EBooks statt Taschenbücher liest, schont seine Augen und könnte so das nitwendige Tragen einer Brille vermeiden. Denn EBook-Reader lassen sich ganz einfach auf weiße Texte auf dunklem Grund umstellen.

In der Kindle-App geht das über das Symbol Aa.
Dann das schwarze Feld antippen. Fertig.

Hier geht es zu Schaeffels Forschung, vorgestellt auf "nano".

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