Mittwoch, 5. Juni 2019

40 Mrd €: jedem Braunkohle-Kumpel seine eigene Windkraftanlage




Wenn unser jetziger primärer Energieverbrauch nur noch aus nicht fossilen Energiequellen gespeist werden soll, kriegen wir ein Problem! Ein enormes Problem: Das Problem der großen Zahl.


Unsere Primärenergie des Jahres 2018 belief sich auf etwa 16.000 Pj (Petajoule). Das entspricht grob 4.500 Milliarden KWh. 

(1 Petajoule = 0,28 TWh = 0,28 Milliarden KWh)

In dieser gigantischen Summe verstecken sich die Heizenergie für unsere Häuser und Wohnungen, der Sprit für unsere Fahrzeuge, die Verbrauche von Industrie und Landwirtschaft – und unser Stromverbrauch!

Kraftwerke liefern nur ein Bruchteil unserer Energie

Dieser Stromverbrauch macht mit etwa 660 Millarden KWh pro Jahr nur etwa 1/7 unseres gesamten Energiebedarfes aus.

Also: Selbst wenn wir unseren Strom in ferner Zukunft zu 100 % aus erneuerbaren Energieformen gewinnen werden, läge bis zu einem rein “grünen” Primärenergieverbrauch der Großteil der Aufgabe erst noch vor uns.

Ausstieg aus der Braunkohle

Der Braunkohleanteil an unserer Primärenergie liegt zur Zeit noch bei 12%. Das entspricht etwa 538 Milliarden KWh pro Jahr.

Diese Summe soll, wenn es nach der Kohle-Kommission geht, bis 2038 auf Null gebracht werden. 40 Milliarden Euro will der Staat dafür ausgeben, um die noch verbliebenen 20.000 Menschen, die in diesem Sektor arbeiten, eine Zukunftsperspektive jenseits von Hartz IV zu ermöglichen.

145.000 Windkraftanlagen ersetzen Braunkohle 

Eine Windkraftanlage mit 2.000 MW Leistung erzeugt im Schnitt pro Jahr etwa 3,67 Millionen KWh.

Um den Braunkohleanteil an unserer Primärenergie zu kompensieren, müssten demzufolge etwa 145.000 Windräder mit einer Höhe von 80 Metern in die Landschaft gestellt werden.

Windräder in der Abraum-Wüste?

Spannend wäre dabei zu erkunden, ob auf der “verbrannten Erde”, die der Braunkohletagebau hinterlässt, diese 145.000 Windräder nicht Platz fänden, weit weg von den nächsten Bewohnern, die Einsprüche gegen ihren Bau erheben könnten.

Und mehr noch: Wenn das Verhältnis der verschiedenen Erneuerbaren Energieformen, nämlich Windenergie, Biomasse und Photovoltaik, zueinander so bliebe wie heute, nämlich grob 40%, 40% und 15%, könnte dann diese “verbraunte” von Menschen zwangsevakuierte Erde nicht auch noch zusätzlich zu entsprechenden Flächen für den Biomasse-Mais-Anbau und zu Flächen für Photovoltaikanlagen umgewidmet werden?

Windpark statt Freizeitsee

Zumindest erschiene mir das sinnvoller, als Teile der Landschaft wieder einmal unter Wasser zu setzen, um eine Handvoll Freizeittouristen ins Land zu locken.

Deutlich sinnvollere Arbeitsplätze für die freigesetzten Braunkohlekumpel entstünden mit diesem alternativen Energiepark-Projekt.

1,2 Millionen Windräder für CO2-Emission = 0

Etwa 30.500 Windkraftanlagen liefern in Deutschland zur Zeit 112 Milliarden KWh pro Jahr, das sind etwa 20% des Stromverbrauchs. Wenn künftig sämtliche 4.500 Milliarden KWh Primärenergie aus Windenergie entstehen sollen, müssten weitere 1,2 Millionen Windräder aufgestellt werden. Bei dem jetzigen oben genannten Erneuerbare-Energie-Mix mindestens aber 600.000. Allein in Deutschland.

60 Mrd Euro Umbaukosten pro Jahr

Bei einem Entstehungspreis von etwa 1,5 Millionen Euro für ein 80m-Windrad, wären das etwa 1,8 Billionen Euro (bzw. 900 Milliarden für das Energiemix-Szenario).

Bis 2050, dem Jahr des endgültigen Ausstieges, müssten also pro Jahr 60 Milliarden an Steuergeldern aufgewendet werden.

Eine gewaltige Summe – die im Verhältnis zu dem Entrüstungssturm, den Windkraftgegner initiieren würden, uns geradezu winzig erscheinen wird.

Wobei allerdings den Windkraftanlagen schnell die Gegner ausgehen könnten. Denn wenn heute gegen jedes Bauvorhaben in diesem Bereich etwa 1.000 Bürger mobilisiert werden können, hätte man bei einer Million Bauvorhaben in diesem Land nur noch etwa 80 Bürger pro  geplantem Windrad zur Verfügung. 

Dieses (– Achtung, für alle Nichtfußballer, Neuhochdeutsch:) MOMENTUM sollte die Politik zu nutzen wissen.

Jedem Kumpel sein Windrad

Zurück zu unseren 20.000 Braunkohlekumpel in NRW und in der Lausitz. Für die ausgelobten 40 Mrd Euro könnte man 26.700 Windräder bauen. 

Ein Windrad für jeden – 

und noch jede Menge Taschengeld für einen Fortbildungskurs für junge Unternehmer. 

Denn besonders sinnvoll wäre diese Summe dann ausgegeben, wenn wir jedem Kumpel sein eigenes Windrad schenkten. Bei einer Rendite von 4 Prozent, was sicherlich nicht zu hoch angesetzt ist, wären das 60.000 € Jahresgehalt – statt Hartz IV.

Und wer weiß, vielleicht kommt der auf Windradbesitzer umgesattelte Braunkohleschürfer ja auf den Geschmack und lässt sich eine weitere Anlage bauen!

Eigenkapital genug hätte er ja dafür. Dann wären es schon 50.000 Windräder. Zusätzlicher Aufwand an Steuergeldern: gegen Null.

1 Billion Euro für den Durchbruch in der Kernfusions

Aber noch klüger, liebe Politiker, wäre es, diese 40 Milliarden den Kernfusions-Fachleuten auf den Tisch zu knallen, dass die es endlich mal richtig knallen lassen können. (Und jede Wette: Spätestens wenn die 1 Billion Euro komplett statt im wenig nachhaltigen Umbau unserer Energietechnik bei den Fusionswissenschaftlern gelandet sein wird, wird die Kernfusion dauerhaft funktionieren.)

Und am deutschen Wesen wird wieder mal die Welt genesen.

Denn eines dürfte doch klar sein: Eine Welt, die keine fossilen Brennstoffe mehr benutzen darf, bräuchte als Ersatz grob 50 Millionen Windräder, (wenn wir mit unseren 2 % am jährlichen weltweiten Energiebedarf etwa 1 Million Windräder benötigen). Und entsprechend viele Speicher.

Den Erneuerbaren geht das Material aus

Wo, bitte schön, soll das himmelviele Lithium herkommen und die notwendigen Seltenen Erden, aus denen wir die Speicher- und künftigen E-Auto- Batterien und Supermagnete für die Elektromotoren herstellen müssen?

Und dabei ist noch nicht eingerechnet, dass wir mehr und mehr unseres Verstandes outsourcen und diesen einer “künstlichen Intelligenz” überantworten wollen – für autonomes Fahren beispielsweise. Diese KI aber verlangt unerbittlich ihren Lohn: Energie ohne Ende.

Schweres Wasser, das die Energie bei der Fusion liefert, gibt es auf dieser Erde in praktisch unbegrenzter Menge und könnte deshalb jedes Tempo mitgehen, jede energieverbrauchende Neuerung mitmachen. Und mehr noch: Jede unserer Umweltsünden könnte mit Fusionsenergie wieder rückgängig gemacht werden. Ja selbst nicht vom Menschen gemachte Klimaänderungen könnten künftig gestoppt oder zumindest abgefedert werden.

1,5Mio-Anteile an Kernfusionstechnik

Also, liebe Mitmenschen aus dem Braunkohleabbau: Ermuntert – oder besser noch – zwingt eure Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker, diese euch versprochenen 40 Milliarden Euro direkt in die Fusionsforschung umzuleiten. Gerne gegen entsprechende Schuldverschreibungen im Wert von je 1,5 Millionen Euro. 

Der Rest der Republik wird es euch danken.


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