Offensichtlich ist, wenn es um die Gesundheit geht, Alkohol nicht gleich Alkohol, sondern die Art des alkoholischen Getränkes entscheidet über den Grad der Toxizität des aufgenommen Ethanols. Je geringer der Alkoholgehalt desto gesundheitlich verträglicher ist dieselbe Menge Ethanol.
Die meisten epidemiologischen Untersuchungen zu Alkohol als Risikofaktor basieren auf der Annahme, dass die Ergebnisse ausschließlich mit dem Muster und der Höhe der Alkoholaufnahme zusammenhängen, und deshalb entscheidend nur ist, wieviel Ethanol die verschiedenen Getränke enthalten.
Ein aktueller Review von Forschern aus Dresden untersuchte jetzt diese Grundannahme, dass Alkohol unabhängig von der Getränkeart die gleiche Wirkung hat. Die Forscher haben dazu eine systematische Suche zur vergleichenden Untersuchung der alkoholspezifischen Exposition und der Folgen von Getränken durchgeführt. Die Forschungsarbeiten wurden nach Methoden unterteilt (Umfrage, Fallkontrolle, Kohorte, Zeitreihenanalyse, interventionelle Forschung).
Insgesamt zeigten viele Studien ein höheres Risiko für Spirituosen im Vergleich zu Bier oder Wein. Die meisten Forschungsergebnisse wurden jedoch nicht angemessen auf Störfaktoren wie Trinkmuster überprüft. Zwar gibt es keine schlüssigen Beweise dafür, dass Schnäpse mit mehr Schaden in Verbindung gebracht werden, doch Angesichts des gleichen Musters und Ausmaßes der Alkoholaufnahme sprechen einige Belege für ein potenziell übermäßiges Risiko von Spirituosenverzehr – aufgrund einer raschen Ethanolaufnahme und -vergiftung.
Demzufolge besteht die Möglichkeit, alkoholbedingte Schäden zu verringern, wenn Menschen dazu ermutigt werden, sich für Getränke mit niedrigerem Alkoholgehalt zu entscheiden. Dies beinhaltet nicht notwendigerweise das Wechseln des Getränketyps, sondern kann auch innerhalb derselben Getränkekategorie erreicht werden, indem von Getränken mit höherer zu Getränken mit niedrigerer Ethanol-Konzentration gewechselt wird.
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