Flammschutzmittel, Pestizide, Polituren, Weichmacher in Kunststoffen. Alles wichtige Mittel, zugegeben. Die Zuversicht aber, dass diese Verbindungen, oft vollgestopft mit Chlor- und Brom-Atomen, dort bleiben, wo sie ihre "segensreiche" Wirkung verrichten, trügt. Unsere Geschirrtücher beweisen es: Sie beherbergen nach getaner Arbeit jede Menge dieser polyhalogenierten Verbindungen.
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Donnerstag, 6. April 2017
Montag, 14. November 2016
Die konventionelle Landwirtschaft produziert nicht nachhaltig genug
Um eine höhere Nachhaltigkeit der Winterweizen- und Maisproduktion in Europa zu gewährleisten, müssen Anbausysteme mit verschiedenen Ebenen des integrierten Pflanzenschutzes (IPM, Integrated Pest Management) im Feldversuch getestet und auf ihre Nachhaltigkeit validiert werden, bevor sie von den Landwirten übernommen werden.
Allerdings ist die Nachhaltigkeitsbewertung von Anbausystemen aufgrund der komplexen ökonomischen, sozialen und ökologischen Dimensionen der Nachhaltigkeit nur schwer durchführbar. Innerhalb des EU-Forschungsprojekts PURE wurden von 2011 bis 2014 neun Langzeitversuche in verschiedenen Regionen Europas durchgeführt und dabei zwei IPM-Systeme gegenüber dem konventionellen System (CS) im Winterweizen- und Maisanbau verglichen.
IPM1 umfasste dabei einige wenige Pestizid-Anwendungen in semi-variablen Fruchtfolgen, während IPM2 reduzierte und nicht-chemische Schädlingsbekämpfungs-Methoden in vielen unterschiedlichen Fruchtfolgen begünstigte.
Das modifizierte DEXiPM (DEXi Pest Management)-Modell für Ackerkulturen wurde für Ex-post-Überprüfungen verwendet, um die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit dieser Systeme zu vergleichen.
Die Untersuchungen zeigten, dass sich das CS in sechs von neun Studien insgesamt als nicht nachhaltig erwies. Und zwar aufgrund der geringen Bewertung der ökologischen Nachhaltigkeit, die vor allem auf einen hohen Pestizideinsatz zurückzuführen war, und auf vereinfachte Fruchtfolgen, bei denen die Auswahl der Kulturpflanzen in erster Linie marktorientiert ist.
Im Gegensatz dazu konnten sechs IPM1- und fünf IPM2-Systeme als nachhaltig eingestuft werden, wobei für alle drei Nachhaltigkeitsmessungen "mittlere" oder "hohe" Werte erzielt wurden. Die Unterschiede in den sozioökonomischen Bedingungen in den einzelnen Ländern und/oder den unterschiedlichen Klima- und Bodenverhältnissen in den experimentellen Studien belegten, dass IPM auf allgemeinen Grundsätzen beruht, die aber an spezifische lokale Bedingungen angepasst werden müssen.
Insgesamt umfassten IPM-Systeme vielfältigere Fruchtfolgen und mehr unterschiedliche Verfahrenweisen im Vergleich zum CS. Sie fördern Strategien mit weniger Pestizideinsatz, aber auch eine verminderte Abhängigkeit von Pestiziden, die etwaige Ertragseinbußen durch die Einsparungen bei den Pestizid- und Anwendungskosten zumindest teilweise kompensieren konnten.
Die Forscher aus sechs europäischen Ländern empfehlen, die Ergebnisse ihrer Studie an politische Entscheidungsträger, Berater und Landwirte weiterzugeben und ihre Umsetzung auf regionaler Ebene zu prüfen. Es empfehle sich ferner, regionale Politik zur Förderung der Annahme nachhaltigerer Systeme auf der Grundlage von IPM-Grundsätzen sowie eine bessere Unterstützung durch eine stärkere Einbindung der regionalen Beratungsstellen in die allgemeine Umsetzung der IPM zu entwickeln.
Die Ex-post-Analyse mit DEXiPM identifizierte aber auch die Einschränkungen der IPM1- und IPM2-Systeme, die als nicht nachhaltig bewertet werden mussten. Diese bezogen sich zum einen auf Umweltprobleme für jene IPM1-Systeme, die immer noch vorwiegend auf Pestizidverwendung angewiesen sind und weniger unterschiedliche Fruchtfolgen aufweisen, und zum andern auf ökonomische Probleme für IPM2-Systeme, hauptsächlich aufgrund der Wahl weniger rentabler Getreide in der Fruchtfolge und Ertragseinbußen, die durch die sehr geringe Verwendung von Pestiziden oder den Ersatz von Pestiziden durch weniger wirksame nichtchemische Methoden verursacht werden.
Auch die Identifikation dieser Einschränkungen - so die Forscher - sei ein wertvoller Beitrag für die lokale und regionale Diskussion über die IPM-Einführung und die Entwicklung nachhaltigerer Anbausysteme.
Die Fakten noch einmal als Schlagzeilen
Allerdings ist die Nachhaltigkeitsbewertung von Anbausystemen aufgrund der komplexen ökonomischen, sozialen und ökologischen Dimensionen der Nachhaltigkeit nur schwer durchführbar. Innerhalb des EU-Forschungsprojekts PURE wurden von 2011 bis 2014 neun Langzeitversuche in verschiedenen Regionen Europas durchgeführt und dabei zwei IPM-Systeme gegenüber dem konventionellen System (CS) im Winterweizen- und Maisanbau verglichen.
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Foto: Erich Westendarp / pixelio.de |
Das modifizierte DEXiPM (DEXi Pest Management)-Modell für Ackerkulturen wurde für Ex-post-Überprüfungen verwendet, um die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit dieser Systeme zu vergleichen.
Die Untersuchungen zeigten, dass sich das CS in sechs von neun Studien insgesamt als nicht nachhaltig erwies. Und zwar aufgrund der geringen Bewertung der ökologischen Nachhaltigkeit, die vor allem auf einen hohen Pestizideinsatz zurückzuführen war, und auf vereinfachte Fruchtfolgen, bei denen die Auswahl der Kulturpflanzen in erster Linie marktorientiert ist.
Im Gegensatz dazu konnten sechs IPM1- und fünf IPM2-Systeme als nachhaltig eingestuft werden, wobei für alle drei Nachhaltigkeitsmessungen "mittlere" oder "hohe" Werte erzielt wurden. Die Unterschiede in den sozioökonomischen Bedingungen in den einzelnen Ländern und/oder den unterschiedlichen Klima- und Bodenverhältnissen in den experimentellen Studien belegten, dass IPM auf allgemeinen Grundsätzen beruht, die aber an spezifische lokale Bedingungen angepasst werden müssen.
Insgesamt umfassten IPM-Systeme vielfältigere Fruchtfolgen und mehr unterschiedliche Verfahrenweisen im Vergleich zum CS. Sie fördern Strategien mit weniger Pestizideinsatz, aber auch eine verminderte Abhängigkeit von Pestiziden, die etwaige Ertragseinbußen durch die Einsparungen bei den Pestizid- und Anwendungskosten zumindest teilweise kompensieren konnten.
Die Forscher aus sechs europäischen Ländern empfehlen, die Ergebnisse ihrer Studie an politische Entscheidungsträger, Berater und Landwirte weiterzugeben und ihre Umsetzung auf regionaler Ebene zu prüfen. Es empfehle sich ferner, regionale Politik zur Förderung der Annahme nachhaltigerer Systeme auf der Grundlage von IPM-Grundsätzen sowie eine bessere Unterstützung durch eine stärkere Einbindung der regionalen Beratungsstellen in die allgemeine Umsetzung der IPM zu entwickeln.
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Foto: M. Großmann / pixelio.de |
Auch die Identifikation dieser Einschränkungen - so die Forscher - sei ein wertvoller Beitrag für die lokale und regionale Diskussion über die IPM-Einführung und die Entwicklung nachhaltigerer Anbausysteme.
Die Fakten noch einmal als Schlagzeilen
- Die meisten konventionellen Systeme (CS) im Test erwiesen sich insgesamt als nicht nachhaltig.
- IPM-Systeme mit geringerem Pestizideinsatz und diversifizierten Fruchtfolgen waren insgesamt nachhaltig.
- Die meisten IPM1-Systeme könnten die ökonomische Nachhaltigkeit im Vergleich mit der CS erhalten oder sogar verbessern.
- Nachhaltige IPM-Systeme sollten auf regionaler Ebene umgesetzt werden.
- DEXiPM Ex-post ist ein nützliches Werkzeug zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Systemen.
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