Donnerstag, 9. März 2017

Diabetiker und Fettleberpatienten profitieren von einer Diät mit hohem Proteinanteil

In einer aktuellen Studie fanden jetzt Wissenschaftler verschiedener Forschungseinrichtungen in Deutschland, dass Patienten mit Typ-2-Diabetes und einer Fettleber von einer Diät mit hohem Proteinanteil (entweder aus tierischen oder pflanzlichen Eiweißen) mit deutlich reduziertem Leberfett profitieren, unabhängig von ihrem Körpergewicht. Auch die Marker für eine Insulinresistenz und einer nekrotisierenden Entzündung des Lebergewebes waren reduziert.

Die High-Protein-Diät scheint dies durch Veränderungen des lipolytischen (Fettabbau) und lipogenen Weges (Fetteinbau) im Fettgewebe zu vermitteln. Negative Effekte von BCAA (verzweigtkettige Aminosäuren) oder Methionin waren nicht nachweisbar. Der steigende Pegel des Fibroblastenwachstumsfaktors 21 scheint dabei ein Indiz für eine allgemeine Verbesserung des Stoffwechsels durch eine proteinreiche Diät zu sein.

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung ist mit einem erhöhten Risiko für Leber-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen verbunden. Frühere Studien konnten zeigen, dass High-Protein-Diäten, reich an Methionin und verzweigtkettigen Aminosäuren, scheinbar das Leberfett reduzieren aber gleichzeitig auch eine Insulin-Resistenz erzeugen können.


Die Forscher verglichen nun die Auswirkungen einer Diät mit hohem Tierproteinanteil mit einer Diät mit hohem Anteil an Pflanzenproteinen, die sich in den Niveaus von Methionin und BCAAs deutlich unterschieden. Dabei wurden das Leberfett, die lipogenen Indizes, die Entzündungsmarker und der Serumspiegel des Fibroblastenwachstumsfaktors 21 (FGF21) sowie die Aktivierung von Signalwegen im Fettgewebe kontrolliert.

Die analysierten Daten stammten von 37 Probanden, die entweder Fleisch und Milchprodukte oder hauptsächlich Leguminosenproteine zu sich nahmen. Sechs Wochen lang. Die Diäten hatten dieselbe Kalorienzahl und die gleiche Makronährstoffzusammensetzung (30% Protein, 40% Kohlenhydrate und 30% Fett).

Die Teilnehmer wurden zu Beginn der Studie und nach der 6-wöchigen Diätperiode auf Body Mass Index, Körperzusammensetzung, Hüftumfang, ruhenden Energieaufwand und respiratorischen Quotient untersucht. Das Körperfett und das Leberfett wurden durch Magnetresonanztomographie bzw. Spektroskopie nachgewiesen. Ebenso wurden Glukose, Insulin, Leberenzyme und Entzündungsmarker sowie einzelne freie Fettsäuren und freie Aminosäuren in gesammelten Blutproben gemessen.

Die BCAAs und der Methionin-Pegel waren bei den Probanden mit der Tierprotein-Diät zwar signifikant höher, hatten aber keine negativen Auswirkung auf den Erfolg der Diät:

Beide Diäten reduzierten das Leberfett um 36% - 48% innerhalb von 6 Wochen. Diese Reduktion war nicht mit der Veränderung des Körpergewichts verbunden, sondern korrelierte mit der Abwärtsregulierung der Lipolyse und der lipogenen Indizes.

Der Serumspiegel von FGF21 sank in beiden Gruppen um 50%. Diese Abnahme des FGF21-Pegels korrelierte mit dem Verlust des Leberfettes.

Bei Patienten beider Diäten sank der Gehalt an Leberenzymen und die Entzündungsmarker, die Insulinsensitivität nahm zu und der Serumspiegel von Keratin 18 sank.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

Foto: Manfred Walker / pixelio.de

 

 

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