Professor Dr. med. Elisabeth Messmer |
Es gibt bekanntlich zwei ernährungsrelevante Gruppen dieser Omega-Fettsäuren: die Omega-6-Familie und die Omega-3-Familie. Ihren Namen haben sie von einer Doppelbindung im Molekül, die sich an der dritten oder sechsten Stelle – vom Ende (omega (!)) her gezählt – befindet.
Die Gattung Mensch hat im Laufe der Evolution eine Ernährung gewählt, in der die Omega-6 zu den Omega-3-Fettsäuren im Verhältnis 1: 1 standen. Davon ist die heutige Ernährung meilenweit entfernt. Wir nehmen deutlich zu wenig Omega-3-Fettsäuren zu uns und im Verhältnis viel zu viel Omega-6. Dieses Verhältnis ist deshalb inzwischen in der Regel viel höher und nähert sich einem Wert von 17: 1. (Anm: Inzwischen gilt schon ein Verhältnis von 6:1 als optimal)
Der Stoffwechsel dieser Fettsäuren erzeugt vier neue Familien lokal aktiver Mediatoren: Lipoxine, Resolvine, Protectin und Maresin. Diese Moleküle haben allesamt entzündungshemmende Eigenschaften.
Die aktuelle Studie präsentiert einen kritischen Überblick über die vielen Tiermodell-Studien und menschliche klinischen Studien, die gezeigt haben, dass eine entsprechende Ernährungsumstellungen und die orale Gabe dieser Fettsäuren eine gute komplementäre therapeutische Strategie für die Behandlung von Trockenen Augen sein könnte. Desweiteren haben die Forscher vorläufige Ergebnisse einer lokalen Anwendung direkt am Auge diskuttiert. Omega-3 und Omega-6 könnten demnach als natürliche entzündungshemmende Mittel eingesetzt werden – mit positiver Wirkung auf das gesamte okuläre Oberflächen-System.
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